Deutsche Redaktion

Verwirrung nach Aussage zu Waffenlieferungen: Opposition übt scharfe Kritik an Premierminister Morawiecki

22.09.2023 08:49
Nach den jüngsten Kommentaren von Premierminister Mateusz Morawiecki zur Einstellung der Waffenlieferungen an die Ukraine lässt die Opposition kein gutes Haar an der Regierung. "Kaczyński scheint der einzige Mensch auf der Welt zu sein, der seinem Nachbarn alle Panzer gibt, nur um ihm dann den Krieg zu erklären", so Bürgerplattformchef Donald Tusk.
Die polnisch-ukrainischen Beziehungen sind seit mehreren Monaten belastet.
Die polnisch-ukrainischen Beziehungen sind seit mehreren Monaten belastet.PAP/Andrzej Lange; PAP/Paweł Supernak

Wasyl Zwarycz, der ukrainische Botschafter in Polen, betonte die Bedeutung der fortgesetzten Zusammenarbeit. "Es handelt sich hierbei nicht um wohltätige Hilfe, sondern um eine Investition in unsere eigene Sicherheit", erklärte er.

Der Abgeordnete der Bürgerkoalition und ehemalige Vize-Außenminister, Paweł Kowal, beschuldigte die PiS, die Beziehungen zur Ukraine nicht managen zu können und nun auf anti-ukrainische Stimmungen abzuzielen. Der Chef der Bewegung Polska 2050, Szymon Hołownia, warnte, dass Morawieckis Äußerungen genau im Sinne Moskaus seien.

Władysław Kosiniak-Kamysz, Vorsitzender der Polnischen Volkspartei PSL, und Joanna Scheuring-Wielgus, eine Abgeordnete der Linken, äußerten ebenfalls Kritik. Sie warfen der PiS vor, die angespannte Lage für Wahlkampfzwecke auszunutzen.

Premierminister Morawiecki hatte in einem Interview mitgeteilt, dass Polen derzeit keine Waffen mehr an die Ukraine liefert, da das Land sich selbst mit modernster Waffentechnologie ausstatten muss. Obwohl Regierungssprecher Piotr Müller die Aussage am Donnerstag relativierte und klarstellte, dass bestehende Verträge weiterhin erfüllt werden, haben die Bemerkungen rasch Eingang in die internationalen Medien und zu Diskussionen über die angespannten Beziehungen zwischen den beiden Ländern geführt, die bisher als enge Verbündete galten.



tvn24/adn/jc