Neben der 60 Meter unter Wasser im Finnischen Meerbusen verlaufenden Gaspipeline wurde auch ein Telekommunikationskabel beschädigt. Der estnische Verteidigungsminister Hanno Pevkur riet davon ab, voreilige Schlüsse zu ziehen. Der Fall sei noch nicht abgeschlossen und es könne noch niemandem die Schuld an dem Vorfall gegeben werden. Die estnische Premierministerin Kaja Kallas schrieb, sie habe NATO-Generalsekretär Jens Stoltenberg, die Präsidentin der Europäischen Kommission Ursula von der Leyen und den Präsidenten des Europäischen Rates Charles Michel über die Situation informiert.
Inoffiziell: Russland könnte hinter dem Leck im Balticconnector stecken
Finnische Medien berichteten unter Berufung auf nationale Dienste, Russland könnte hinter dem Vorfall stehen. Weder eine estnische noch eine finnische seismische Station hätte auch während des Ausfalls der Balticconnector-Pipeline, irgendetwas registriert, das einer Explosion geähnelt habe. Finnische Medien zitieren auch den polnischen Experten Konrad Muzyka, der Mitte September über ein russisches Forschungsschiff in der Nähe des Balticconnector berichtete.
Am Sonntag kam es kurz vor 2 Uhr morgens zu einem Druckabfall in der Ostsee-Gaspipeline. Medien auf beiden Seiten des Finnischen Meerbusens berichteten, dass es angesichts des Ausmaßes des Schadens mehrere Monate dauern könnte, die Gasversorgung wieder herzustellen. Der estnische Erdgas- und Stromnetzbetreiber Elering versicherte am Montag, der Ausfall werde keine größeren Auswirkungen auf die Gaslieferungen nach Estland haben.
rmf24, PAP/ps