Deutsche Redaktion

Russisch-orthodoxe Kirche propagiert Kriegsideologie unter Kindern

11.12.2023 13:02
Ein vom Moskauer Patriarchat herausgegebenes Kinderbuch propagiert die Unterwerfung und Beseitigung der Angst vor dem Tod im Krieg „gegen Russlands Feinde". 
Patriarch Kirill
Patriarch KirillPhoto: Wikimedia Commons

In der vergangenen Woche wurde auf der Internetseite des Verlags des Moskauer Patriarchats ein digitales Buch mit dem Titel „Leben und dem Vaterland dienen" veröffentlicht. Die Publikation enthält Sprichwörter, Zitate und verschiedene Aussagen über den Militärdienst, den Krieg und die sog. Feinde Russlands. Das vom Moskauer Patriarchat herausgegebene Kinderbuch enthält Inhalte, die zur Unterwerfung unter die Autorität und die Beseitigung der Angst vor dem Tod im Krieg anregen, berichtet die Presseagentur des Polnischen Rundfunks IAR.

Die russisch-orthodoxe Kirche unter der Leitung von Patriarch Kirill unterstützt das Kreml-Regime seit Beginn der Invasion in der Ukraine. Ein Teil des Klerus weiht Waffen und segnet russische Soldaten, die Ukrainer töten, während der Patriarch selbst westliche Staaten und die Ukraine als Feinde Moskaus betrachtet. Der Moskauer Patriarch hat die verbrecherische Politik Wladimir Putins seit Beginn der Aggression gegen die Ukraine unterstützt. Auch er selbst segnet Soldaten, die an die Front gehen, ruft zur Unterstützung der Armee auf und rechtfertigt die Invasion.

Sowohl Patriarch Kirill als auch Kreml-Sprecher Dmitri Peskow erklärten wiederholt, dass Moskau keinen Krieg wolle. „Wir wollen gegen niemanden kämpfen", sagte der Moskauer Patriarch vergangenes Jahr in einer Erklärung. Der Sprecher des Diktators argumentierte damals vor Journalisten: „Russland hat in seiner gesamten Geschichte noch nie jemanden überfallen".

Die Nachbarländer, darunter Polen, die angegriffene Ukraine und das mit der russischen Besetzung von Teilen seiner Regionen kämpfende Georgien sind anderer Meinung. Die mehrere hundert Jahre währende Geschichte des Moskauer Patriarchats zeigt seine enge Bindung an die Macht. Russische unabhängige Kolumnisten erinnern daran, dass es selbst während der stalinistischen Zeit der Religionsverfolgung in der Sowjetunion Kleriker gab, die hohe Ränge im Geheimdienst NKWD und später im KGB erreichten.


Quelle: IAR/ps