Ein neues Pilotprogramm zur Arbeitszeitverkürzung in Polen mit 2,3 Millionen Euro Fördermitteln soll polnischen Arbeitgebern erlauben, freiwillig daran teilzunehmen. Die Initiative soll noch in diesem Jahr starten. „Dies ist das erste derartige Pilotprogramm in unserem Teil Europas“, sagte Polens Ministerin für Familie, Arbeit und Sozialpolitik, Agnieszka Dziemianowicz-Bąk, kurz vor dem Tag der Arbeit am Donnerstag, dem 1. Mai.
„Es ist höchste Zeit, die Arbeitszeit für polnische Männer und Frauen zu verkürzen und gleichzeitig sicherzustellen, dass sie das gleiche Lohnniveau erhalten", fügte die Ministerin während einer Debatte über dieses Thema hinzu. Im Rahmen des Pilotprogramms werden polnische Arbeitgeber und Arbeitnehmer verschiedene Modelle der verkürzten Arbeitszeit testen.
Das neue Programm soll Unternehmen, Kommunalverwaltungen, Stiftungen und Gewerkschaften einbeziehen. Die Hauptbedingung ist, dass die Arbeitnehmer trotz kürzerer Arbeitszeiten weiterhin den gleichen Lohn erhalten müssen.
„Kürzere Arbeitstage oder Wochen? Oder vielleicht längere Urlaube? Es wird an den einzelnen Unternehmen und Institutionen liegen, zu entscheiden, wie das gemeinsame Ziel erreicht werden kann - die Arbeitszeit bei gleichem Lohn zu verkürzen. Es ist möglich, weniger zu arbeiten und besser zu arbeiten. Schließlich arbeiten wir, um zu leben, und leben nicht, um zu arbeiten", argumentierte Dziemianowicz-Bąk.
Der Ministerin zufolge hätten frühere Studien gezeigt, dass eine reduzierte Arbeitszeit die Gesundheit der Arbeitnehmer verbessere, Burnout reduziere und zu weniger Fehlern bei der Arbeit führe - und das alles ohne negative Auswirkungen auf die finanzielle Leistung der Unternehmen. Polen sind eine der am längsten arbeitenden Nationen Europas.
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