Neben Rostowski wurden weitere Diplomaten ernannt: Tadeusz Chomicki für Singapur, Maciej Hunia für Israel, Małgorzata Kosiura-Kaźmierska für Norwegen, Artur Orzechowski für Estland sowie Michał Murkociński für Ägypten.
Die Ernennungen erfolgen mit deutlicher Verzögerung. Bereits im April hatte die Leiterin der Präsidialkanzlei, Małgorzata Paprocka, erklärt, dass mehrere Botschafterkandidaten – unter anderem für Israel, die OECD und die NATO – auf die Zustimmung von Premierminister Donald Tusk warteten.
Der Hintergrund ist ein langwieriger Kompetenzstreit zwischen Präsident und Regierung. Seit März 2024 blockierte Duda zahlreiche Vorschläge für neue Botschafter, nachdem Außenminister Sikorski angekündigt hatte, über 50 Botschafter auszutauschen. Duda bestand darauf, dass Botschafter ausschließlich mit seiner Unterschrift ernannt oder entlassen werden können.
In mehreren Fällen wurden daraufhin vom Außenministerium neue Diplomaten als „Chargé d’Affaires“ entsandt, ohne offiziellen Botschafterstatus. Ein prominentes Beispiel ist die US-Botschaft, wo der ehemalige Verteidigungsminister Bogdan Klich die Leitung übernommen hat – gegen den erklärten Widerstand des Präsidenten.
Laut Verfassung ernennt und entlässt der Präsident die Vertreter Polens im Ausland. Das Gesetz verlangt jedoch auch einen Vorschlag des Außenministers und die Zustimmung des Premierministers.
PAP/jc