Deutsche Redaktion

Vize-Premier fordert Klarheit bei Stimmenauszählung

10.06.2025 00:20
Polens stellvertretender Ministerpräsident und Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz rief angesichts wachsender Berichte über Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung der Präsidentschaftswahl zur Ruhe auf. Wähler, Wahlbeauftragte und Wahlvorsteher können noch eine Woche lang Einsprüche zum Wahlergebnis einlegen.  
Władysław Kosiniak Kamysz hat Stellung zu Berichten ber Unregelmigkeiten bei der Stimmauszhlung genommen.
Władysław Kosiniak Kamysz hat Stellung zu Berichten über Unregelmäßigkeiten bei der Stimmauszählung genommen.PAP/Paweł Supernak

Kosiniak-Kamysz betonte, dass alle gemeldeten Unregelmäßigkeiten gründlich geprüft werden müssten. Zugleich seien Betrugsvorwürfe haltlos und politisch schädlich. „Die Bürger müssen darauf vertrauen können, dass jede Stimme richtig ausgezählt wird“, schrieb er auf X. Er warnte jedoch, die Sache zu einer politischen Schlacht zu machen, denn das „schwächt Polen“. Seine Stellungnahme folgt den Kommentaren von Präsident Andrzej Duda. Polens Staatshaupt hat am Sonntag behauptet, „postkommunistische und liberal-linke Kräfte" könnten versuchen, die Wahl zu „stehlen“.

Kontroverse um angeblich falsch zugeordnete Stimmen

Berichte über in falsche Urnen gelegte Stimmzettel in Krakau und Mińsk Mazowiecki bei Warschau sowie weitere angebliche Fehler schüren die Unruhe. Während Medien von einer Sitzung der Nationalen Wahlkommission (PKW) am Montag zur Klärung berichteten, wies deren Sprecher Gerüchte über eine offizielle Sitzung zurück. „Die Nationale Wahlkommission erstellt einen Bericht, indem sie unter anderem die von den Kreiswahlkommissionen übermittelten Informationen auswertet“, teilte der PKW‑Vorsitzende Sylwester Marciniak am Montagabend mit.

Die erste Sitzung des Obersten Gerichts zur Prüfung der Wahlproteste in Polen findet am Dienstag statt. Bislang wurden 39 Proteste eingereicht. Über 255.000 Bürger haben eine Petition zur vollständigen Neuauszählung der polnischen Präsidentschaftswahl unterzeichnet.

„Angesichts des äußerst knappen Abstands von 369.591 Stimmen zwischen den Kandidaten, der hohen Zahl von 189.000 ungültigen Stimmzetteln und der zahlreichen Berichte über Unregelmäßigkeiten an den Wahlurnen sehen wir uns gezwungen, eine vollständige Neuauszählung aller Stimmen zu fordern“, hieß es in der an die Nationale Wahlkommission gerichteten Petition. Wähler, Wahlbeauftragte und Wahlvorsteher können noch eine Woche lang Einsprüche einlegen.

In der jüngsten Präsidentschaftswahl hat der Kandidat der Vereinigten Rechten, Karol Nawrocki, mit 10.606.877 Stimmen gewonnen. Er hat sich mit einem Vorsprung von 369.591 Stimmen gegen den Kandidaten der Regierungskoalition, Rafał Trzaskowski, durchgesetzt.

PAP/KosiniakKamyszX/ps

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