Deutsche Redaktion

UNHCR-Studie: Ukrainische Flüchtlinge stärken polnische Wirtschaft erheblich

11.06.2025 12:13
Die Kriegsflüchtlinge generierten 2024 bereits 2,7 Prozent des polnischen Bruttoinlandsprodukts, zeigt der neue Bericht von Deloitte für das UN-Flüchtlingshilfsnetzwerk.
Uchodźcy ukraińscy
Uchodźcy ukraińscyShutterstock/Jose HERNANDEZ Camera 51

Ukrainische Flüchtlinge haben einen deutlich positiven Einfluss auf die polnische Wirtschaft. Das geht aus einer neuen Deloitte-Studie im Auftrag des UN-Flüchtlingshilfswerks UNHCR hervor. Die Kriegsflüchtlinge generierten 2024 bereits 2,7 Prozent des polnischen Bruttoinlandsprodukts.

"Der Bericht zeigt eine Win-Win-Situation für beide Seiten", sagte Kevin J. Allen, UNHCR-Vertreter für Polen. Nach drei Jahren ihrer Anwesenheit trügen die Flüchtlinge weiterhin erheblich zur wirtschaftlichen Entwicklung bei. Ihr positiver Einfluss übersteige deutlich die Kosten der erhaltenen Unterstützung.

69 Prozent der ukrainischen Flüchtlinge im erwerbsfähigen Alter sind auf dem polnischen Arbeitsmarkt beschäftigt. Zum Vergleich: Bei polnischen Bürgern liegt diese Quote bei 75 Prozent.

Viele Flüchtlinge arbeiten jedoch noch unter ihren Qualifikationen. Allen sieht Probleme bei Sprachprogrammen, die nur bis zu mittlerem Niveau führen, sowie bei der Anerkennung von Berufsqualifikationen. Er forderte Regierung und Privatwirtschaft auf, mehr in Weiterbildung zu investieren.

Bei der Integration ukrainischer Kinder gab es Fortschritte. Ein neues Gesetz verknüpft seit Juni die Schulpflicht mit dem Bezug von Kindergeld. Zuvor hatten viele Kinder nur online am Unterricht teilgenommen. Besondere Sorgen bereiten Teenager mit größeren Integrationsschwierigkeiten.

PAP/adn

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