Die Konferenzserie begann 2022 im schweizerischen Lugano, 2023 folgte ein Treffen in London und im Jahr 2024 in Berlin. Diesmal kommen rund 80 Staats- und Regierungschefs in der italienischen Hauptstadt zusammen – Polen wird durch Premierminister Tusk vertreten.
Laut Szłapka nehmen an den Diskussionspanels zahlreiche polnische Regierungsvertreter teil. „Es zeigt sich klar, dass Polen eine wichtige Rolle spielt und eine treibende Kraft der europäischen Politik in Bezug auf die Abschreckung Russlands ist“, sagte Szłapka.
Polen bewirbt sich als Austragungsort der nächsten Wiederaufbaukonferenz im Jahr 2025. Premier Tusk äußerte im Mai, dass die Chancen gut stünden: „Ich kann es nicht versprechen, aber ich hoffe, dass sich diese Erwartung erfüllt – wir sind auf einem guten Weg“, so Tusk.
Laut einem Bericht der Polnisch-Ukrainischen Handelskammer aus dem Mai gehört Polen zu den drei führenden Ländern, die neue Unternehmen in der Ukraine gegründet haben. Im Zeitraum Januar bis September 2024 erreichte der Wert der polnischen Exporte in die Ukraine 9,4 Milliarden Euro.
Trotzdem sei die Investitionsbereitschaft aufgrund der russischen Aggression weiterhin gering, räumt Dariusz Szymczycha, Vizepräsident der Polnisch-Ukrainischen Handelskammer, ein: „Es gibt keine große Bereitschaft zu investieren – aber das ist kein polnisches Problem allein. Die Erzählung, dass Deutschland großflächig investiert, ist ein Märchen.“
Nach Angaben der Weltbank, der UN, der EU-Kommission und der ukrainischen Regierung werden die Kosten für den Wiederaufbau der Ukraine auf 506 Milliarden Euro geschätzt – rund das Dreifache des ukrainischen Bruttoinlandsprodukts im Jahr 2024.
Ein zentrales EU-Instrument zur Unterstützung der Ukraine ist das sogenannte Ukraine Facility-Programm, das dem Land zwischen 2024 und 2027 bis zu 50 Milliarden Euro zur Verfügung stellt.
PAP/jc