Deutsche Redaktion

Usedom bangt um Tourismus: Sorge wegen polnischer Ölbohrungen

23.07.2025 10:57
Polnische Stellen hatten am Montag bestätigt, dass sich wenige Kilometer vor der deutsch-polnischen Grenze das größte bislang entdeckte Ölreservoir des Landes befindet. Die Kritik aus Schwerin ist insofern bemerkenswert, als das Land bis zum russischen Angriff auf die Ukraine den Bau der Nord-Stream-Pipelines unterstützt und dazu eine umstrittene, offiziell dem Umweltschutz gewidmete Stiftung gegründet hatte.
Latarnia morska w Świnoujściu
Latarnia morska w Świnoujściu Air Vision/Shutterstock

Mecklenburg-Vorpommern hat mit deutlichen Worten auf die Entdeckung des bislang größten polnischen Erdölvorkommens vor Świnoujście reagiert. Umweltminister Till Backhaus (SPD) bezeichnete das Vorhaben am Dienstag als „rückwärtsgewandte Klima- und Industriepolitik“ und verwies auf mögliche Risiken für Küstenökologie und Tourismus. Unterstützung erhält er von Heringsdorfs Bürgermeisterin Laura Marisken. Die Gemeinde auf Usedom fürchtet Lärm und Erschütterungen während der Bohrungen sowie eine Belastung von Strand und Ostsee in der Förderphase.

Polnische Stellen hatten am Montag bestätigt, dass sich wenige Kilometer vor der deutsch-polnischen Grenze das größte bislang entdeckte Ölreservoir des Landes befindet. Marisken forderte eine schnelle, grenzüberschreitende Umweltverträglichkeitsprüfung. Backhaus betonte, die Zukunft liege in erneuerbaren Energien wie Sonne, Wind und Biomasse.

Die Kritik aus Schwerin ist insofern bemerkenswert, als das Land bis zum russischen Angriff auf die Ukraine den Bau der Nord-Stream-Pipelines unterstützt und dazu eine umstrittene, offiziell dem Umweltschutz gewidmete Stiftung gegründet hatte.

IAR/adn

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