Der iranische Außenminister kündigte am Sonntag an, nach Moskau zu fliegen, um dort dringende Gespräche mit Präsident Wladimir Putin zu führen. Zuvor hatten US-Bomber in der Nacht vom Freitag auf Samstag drei iranische Atomanlagen bombardiert.
Bei einem Besuch in Istanbul hat Araghchi Russland einen „strategischen Partner“ genannt. Beide Länder würden demnächst „alle Verteidigungsoptionen prüfen“. Die USA „respektieren weder das Völkerrecht noch die Diplomatie – sie verstehen nur die Sprache der Gewalt“, sagte der Iraner.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow hat das Treffen für Montag bestätigt. Gleichzeitig betonte er, Präsident Wladimir Putin plane kein Gespräch mit US-Präsident Donald Trump über den Nahost-Konflikt. Moskau lehne jeden Versuch ab, die Führung des Irans zu stürzen. Die gezielte Tötung von Ayatollah Ali Khamenei würde „die Büchse der Pandora“ des Extremismus öffnen, warnte Peskow. Russland hat bislang iranische Drohnen im Krieg gegen die Ukraine eingesetzt und unterstützt zugleich das zivile Atomprogramm Teherans – trotz guter Beziehungen zu Israel.
Amerikanische B-2-Bomber treffen iranische Atomanlagen
Das US-Verteidigungsministerium teilte mit, dass Strealthbomber des Typs B-2 sowie U-Boote im Persischen Golf Freitagnacht Atomanlagen in Natanz, Fordo und Isfahan angegriffen haben. Ziel sei es gewesen, das iranische Waffenpotenzial zu schwächen. Washington hat sich damit offen an die Seite Israels gestellt. Die Regierung in Tel Aviv hatte monatelang dafür geworben. Israel hatte bereits Anfang des Monats eigenständig Angriffe auf iranische Einrichtungen geflogen.
Irans Vizeaußenminister Abbas Araghchi erklärte, Teheran könne unter solchen Umständen nicht zur Nukleardiplomatie zurückkehren. Sein Land behalte sich „jedes Recht zur Selbstverteidigung“ vor. Die nun erfolgten US-Angriffe auf iranische Nuklearanlagen sind die ersten ihrer Art. Sie erhöhen das Risiko eines größeren Krieges im Nahen Osten.
PR/Politico/ps