Sowohl Premierminister François Bayrou als auch mehrere Regierungsmitglieder äußerten sich ablehnend gegenüber den angekündigten Maßnahmen – darunter 15-prozentige US-Zölle auf europäische Waren sowie milliardenschwere europäische Investitionen in die amerikanische Energie- und Rüstungsindustrie.
„Es ist ein schwarzer Tag, an dem das Bündnis freier Nationen, vereint in der Verteidigung seiner Werte und Interessen, sich für Unterwürfigkeit entscheidet“, schrieb Premierminister Bayrou auf der Plattform X. Er sprach von einem „schwarzen Tag für das Bündnis freier Nationen“.
Auch der französische Außenhandelsminister Laurent Saint-Martin äußerte Zweifel am Vorgehen der EU: „Ich denke, eine entschlossenere und härtere Konfrontation mit den Vereinigten Staaten wäre für uns vorteilhafter gewesen.“
Der Minister für Industrie und Energie, Marc Ferracci, forderte unterdessen stärkere europäische Gegenmaßnahmen: „Wir sollten weiter in Richtung eines stärkeren Gleichgewichts gehen und sicherstellen, dass amerikanische Unternehmen mehr für den Export digitaler Dienstleistungen nach Europa zahlen.“
Nach Einschätzung französischer Politiker könnten vor allem die heimische Rüstungs- und Energiebranche unter den neuen Vereinbarungen leiden. In französischen Medien und politischen Kreisen ist von einem „Fiasko“, einer „Kapitulation“ und einem „Tag der Unterwerfung“ die Rede.
PAP/jc