„In den letzten Monaten wurden in Polen 32 Personen festgenommen, die verdächtigt werden, mit russischen Geheimdiensten zusammenzuarbeiten, darunter auch in Sabotageakten, Angriffen und Brandstiftungen“, sagte Ministerpräsident Donald Tusk am Dienstag. In einer Erklärung vor einer Kabinettssitzung gab Tusk bekannt, dass es sich bei den Verdächtigen um polnische, russische, ukrainische und weißrussische Staatsangehörige handle, sowie um einen mit zwei Brandstiftungsanschlägen im vergangenen Jahr verbundenen Kolumbianer. Ein wichtiger Koordinator russischer Sabotageoperationen im Ausland sei festgenommen und aufgrund diplomatischer Bemühungen nach Polen gebracht worden, fügte er hinzu.
Wie der Ministerpräsident warnte, würden die Festnahmen eine zunehmende Bedrohung durch Russlands verdeckte Operationen widerspiegeln, die nun nicht nur auf Infrastruktur, sondern auch auf politische Kreise in Polen abzielen, wie die Presseagentur PAP berichtete. „Die Destabilisierung unserer Grenzen, der Versuch, unsere Sicherheitsdienste zu lähmen – all dies steht in engem Zusammenhang mit drastischeren Sabotageakten wie Brandstiftung und Angriffen“, sagte er. „Jede solche Aktion – sei es an der Grenze oder im Inneren des Landes – ist, direkt oder indirekt, eine Zusammenarbeit mit Russland“, fügte er hinzu.
Wie die polnische Agentur für Innere Sicherheit (ABW) am Dienstag mitgeteilt hat, habe ein kolumbianischer Staatsbürger im Auftrag des russischen Geheimdienstes im vergangenen Jahr zwei Brandstiftungsanschläge gegen Lagerhäuser für Baumaterialien in Polen verübt.
Polen ist Ziel russischer Sabotageaktionen, die als Teil des von Moskau geführten „hybriden Krieges“ beschrieben werden. So versucht der Kreml Länder zu destabilisieren, die die Ukraine im Krieg mit Russland unterstützen. Dies umfasst Taktiken wie Brandstiftungen, Cyberangriffe und andere verdeckte Operationen, berichtete die Nachrichtenagentur Reuters.
PAP/Reuters/ps