Deutsche Redaktion

Warschau gedenkt der Freiheitskämpfer des Warschauer Aufstands

01.08.2025 06:50
Am Freitag werden Sirenen heulen, Kirchenglocken läuten und der Straßenverkehr für eine Schweigeminute zum Stillstand kommen – Warschau erinnert an den blutigen Aufstand vor 81 Jahren gegen die deutsche Besatzung. Der Aufstand von 1944 war eine der heldenhaftesten und zugleich tragischsten Schlachten Polens im Zweiten Weltkrieg – und zugleich die größte militärische Operation einer Untergrundbewegung im von Nazi-Deutschland besetzten Europa.
Heute, am 1.August, gedenkt Warschau der Freiheitskmpfer des Warschauer Aufstands.
Heute, am 1.August, gedenkt Warschau der Freiheitskämpfer des Warschauer Aufstands.PR24.pl

Vertreter des Staates, Veteranen des Zweiten Weltkriegs und Einwohner Warschaus besuchen am Freitag Gedenkorte in der ganzen Stadt – zum 81. Jahrestag des Ausbruchs des Warschauer Aufstands von 1944. Der Aufstand gilt als heldenhafter Akt des Widerstands schlecht ausgerüstete polnischer Freiheitskämpfer gegen die deutschen nationalsozialistischen Besatzer.

Jedes Jahr am 1. August bleiben die Bewohner Warschaus und in weiten Teilen Polens um punkt 17 Uhr stehen, wenn Sirenen ertönen, um an die sogenannte „W-Stunde“ zu erinnern, den Moment, an dem der Aufstand in den dunklen Tagen der deutschen Besatzung begann. Die Gedenkfeiern umfassen in der Regel die Ehrung der Gefallenen, Kranzniederlegungen, Ansprachen, Gebete, das gemeinsame Lesen von Gedichten sowie Singen patriotischer Lieder.

Einen Tag vor dem Jahrestag erklärten Vertreter des Staates, der Aufstand vor über acht Jahrzehnten sei eine der blutigsten Erhebungen in der polnischen Geschichte gewesen. Wie Präsident Andrzej Duda erinnerte, haben die Aufständischen „Panzer mit Benzinflaschen angegriffen (...) ohne professionelle Ausbildung, oft ohne Kampferfahrung, aber mit dem unerschütterlichen Glauben, dass Polen frei sein kann und frei sein muss.“

Präsident Andrzej Duda hatte bereits in der Vergangenheit betont, der Warschauer Aufstand habe gezeigt, „dass das polnische Volk unbezwingbar ist, dass es sich nicht einfach unterwerfen lässt, dass es sich nicht ohne Widerstand unterdrücken lässt, dass es stolz und stark ist – und dass ihm Heldentum und Tapferkeit, selbst um den Preis des Todes, nicht fremd sind.“

Das polnische Parlament hat im vergangenen Jahr eine Sonderresolution verabschiedete, in der es den „Helden dieses großen Aufstands“ die Ehre erwies – sowohl den Soldaten der Heimatarmee und anderen militärischen Formationen, die sich gegen die deutschen Besatzer erhoben hatten, als auch den zivilen Einwohnern Warschaus, die starben, verletzt wurden oder alles verloren hatten.

Der Aufstand von 1944 war eine der heldenhaftesten und zugleich tragischsten Schlachten Polens im Zweiten Weltkrieg – und zugleich die größte militärische Operation einer Untergrundbewegung im von Nazi-Deutschland besetzten Europa. Der Aufstand dauerte 63 Tage, bevor er von den zahlenmäßig überlegenen und besser ausgerüsteten deutschen Truppen niedergeschlagen wurde.Die heldenhafte Erhebung endete mit der fast vollständigen Zerstörung Warschaus. Etwa 18.000 polnische Wiederstandskämpfer und 200.000 Zivilisten waren dabei ums Leben gekommen.

IAR/PAP/PR/ps

Deutscher Historiker schreibt Buch über Warschauer Aufstand für Bundeswehrsoldaten

03.05.2024 08:00
Das Buch „Der Warschauer Aufstand 1944" von Prof. Stephan Lehnstaedt erscheint im Mai in Deutschland. „Ich habe sechs Jahre in Warschau gelebt und dort gelernt, wie wichtig der Aufstand bis heute ist. Seitdem hat mich das Thema nicht mehr verlassen", gestand der Autor in einem Interview mit der Polnischen Presseagentur PAP.

Das Interesse der Deutschen am Warschauer Aufstand wächst

23.08.2024 21:00
Die Leiterin der Berliner Zweigstelle des Pilecki-Instituts, Hanna Radziejowska, ist der Meinung, dass sich die Deutschen allmählich ein wenig mehr für das Thema Warschauer Aufstand interessieren. Der Besuch des deutschen Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier an der Gedenkstätte des Wola-Massakers „hat mir bewusst gemacht, wie viel sich verändert hat“, sagte sie.

Ausstellung in Japan erzählt Geschichte des Warschauer Aufstands von 1944

06.11.2024 09:00
„Warschau: Phönix aus der Asche" ist der Titel einer Ausstellung über die tragische Geschichte der polnischen Hauptstadt im 20. Jahrhundert, die jetzt im japanischen Tsuruga eröffnet wurde.