Deutsche Redaktion

Letzte TV-Ansprache von Präsident Duda: „Ich habe mein Wort gehalten“

06.08.2025 09:54
Kurz vor dem Ende seiner zehnjährigen Amtszeit hat Polens Präsident Andrzej Duda eine positive Bilanz seiner Präsidentschaft gezogen. In seiner letzten Fernsehansprache betonte Duda am Dienstagabend, Polen sei in den vergangenen Jahren „ein Staat neuen Formats“ geworden. Gleichzeitig würdigte er den designierten Nachfolger Karol Nawrocki, der am Mittwoch als Staatsoberhaupt vereidigt wird.
Prsident Andrzej Duda
Präsident Andrzej DudaPrzemysław Keller/KPRP

„Ich bin stolz, dass ich der polnischen Politik das Bewusstsein hinterlasse, dass ein öffentlich gegebenes Wort verpflichtet“, sagte Duda. Er betonte, dass Nawrocki bei der Wahl „ein starkes Mandat erhalten hat, die polnischen Angelegenheiten zu führen“.

Duda hob hervor, dass sich Polen während seiner Amtszeit sicherer, wohlhabender und international stärker positioniert habe als noch vor zehn Jahren. „Polen ist heute ein stärkerer, sichererer und ernst genommenerer Staat“, so der Präsident. Als zentrale Erfolge nannte er unter anderem den Ausbau des Sozialstaats, die Einführung der Programme 500+ und 800+, die Senkung des Rentenalters sowie eine umfassende Modernisierung des Militärs.

„Wir haben heute eine der größten Armeen der NATO, über 200.000 Soldaten, und das größte Modernisierungsprogramm seit Jahrzehnten“. Auch energiepolitisch sei das Land unabhängiger geworden – durch Projekte wie den Ausbau des LNG-Terminals in Świnoujście und die Baltic Pipe. „Wir haben die Ära der russischen Erpressung im Energiesektor beendet“.

In seiner Ansprache verwies Duda auch auf seine Wahlversprechen von 2015, denen viele damals skeptisch gegenüberstanden. „Viele zweifelten, dass ein Politiker sein Wort halten kann. Ich habe mein Wort gehalten“.

Auch auf internationaler Ebene habe Polen an Gewicht gewonnen. Duda erinnerte daran, dass Polen frühzeitig vor dem Verhalten von Kremlchef Wladimir Putin gewarnt habe. „Wir waren die Stimme, die vor russischem Imperialismus und hybrider Kriegsführung gewarnt hat“, sagte er. Polen habe außerdem frühzeitig die Ukraine unterstützt, „als russische Raketen auf sie niedergingen“.

Zur anstehenden Vereidigung Nawrockis erklärte Duda: „Ich werde mit Stolz an der Zeremonie teilnehmen – nicht nur, weil mein Kandidat gewählt wurde, sondern weil Respekt vor dem Volkswillen und der Kontinuität der Macht Grundpfeiler der Demokratie sind.“

Er sehe in Nawrockis Wahl ein Zeichen für den Wunsch der Bürger nach Kontinuität. „Wir teilen Werte, Überzeugungen und die Achtung vor dem Vermächtnis von Präsident Lech Kaczyński“. Seinem Nachfolger wünschte er „viel Erfolg und eine großartige Umsetzung seiner Mission“.

Abschließend kündigte Duda an, sich nicht aus dem öffentlichen Leben zurückzuziehen. „Ich bleibe im Dienst – wenn auch in einer anderen Rolle“. Er werde sowohl in Polen als auch international aktiv bleiben. „Ich glaube weiterhin tief an Polen und an die Polen – ein ehrgeiziges, innovatives Land, das seine Geschichte und Traditionen achtet“, so Duda.

Mit Nawrockis Vereidigung am Mittwoch endet offiziell Dudas zehnjährige Präsidentschaft.


PAP/jc