Deutsche Redaktion

Nawrocki übernimmt symbolisch Oberbefehl über Polens Streitkräfte – Ziel: 300.000 Soldaten

07.08.2025 10:09
Polens neuer Präsident Karol Nawrocki hat am Mittwoch bei einer feierlichen Zeremonie in Warschau symbolisch den Oberbefehl über die Streitkräfte übernommen. Die Veranstaltung fand vor dem Grab des Unbekannten Soldaten auf dem Piłsudski-Platz statt. Nawrocki ist formal seit seiner Vereidigung am selben Tag Oberbefehlshaber der Armee.
Prsident Nawrocki bernimmt symbolisch Oberbefehl ber Polens Streitkrfte
Präsident Nawrocki übernimmt symbolisch Oberbefehl über Polens StreitkräftePAP/Albert Zawada

Im Rahmen der Zeremonie küsste der Präsident den militärischen Standartenträger, bevor sein rotes Präsidentenbanner mit dem weißen Adler und dem Generalswappen aufgezogen wurde – ein Zeichen seiner militärischen Führungsrolle.

In seiner Ansprache versprach Nawrocki den Soldaten: „Ich werde nie sagen: vorwärts! Ich werde sagen: hinter mir! Ich war, ich bin und ich werde bei euch sein.“ Zudem kündigte er die Schaffung eines neuen Departements für Schlüsseltechnologien im Nationalen Sicherheitsbüro an. Ziel sei es, die Modernisierung der Armee zu beschleunigen.

Langfristig will der Präsident die polnischen Streitkräfte auf mindestens 300.000 Soldaten ausbauen und zur stärksten NATO-Armee Europas machen. „Ich weiß, wie schwierig dieser Prozess ist. Aber ich glaube daran, dass Polen ein militärisches Machtzentrum in Europa wird“, sagte Nawrocki.


Verteidigungsminister Władysław Kosiniak-Kamysz betonte bei der Zeremonie, dass die Armee politisch neutral bleiben müsse. „Sicherheit braucht Zusammenarbeit, nicht Hass und Geschrei“, sagte der Minister. Die Armee dürfe nicht in politische Auseinandersetzungen hineingezogen werden und brauche Stabilität sowie eine Fortsetzung erfolgreicher Projekte.

Kosiniak-Kamysz verwies auf die aktuelle Transformation der Streitkräfte, darunter die Entwicklung von Drohneneinheiten, das Verteidigungsprojekt „Ost-Schild“ und den Ausbau der polnischen Armee zur drittgrößten innerhalb der NATO.


PAP/jc