Die Gedenkfeiern beginnen mit einer Messe im Karmelitinnenkloster in Oświęcim. Im Anschluss findet eine Gebetsprozession entlang der ehemaligen Verladerampe im Lager Birkenau statt – dem Ort, an dem viele Transporte mit Jüdinnen und Juden endeten. Am Nachmittag wird im Zentrum für Dialog und Gebet eine Ausstellung mit dem Titel „Edith Stein – Selbstporträt“ eröffnet.
„Wir leben heute in anderen Zeiten, aber auch in großer Unsicherheit durch Kriege und wachsende Spannungen“, heißt es im Aufruf der Veranstalter. Man wolle die heilige Edith Stein, Mitpatronin Europas, um Fürsprache für den Frieden in Europa und der Welt bitten.
Edith Stein wurde 1891 in Wrocław (Breslau) geboren. Die Philosophin jüdischer Herkunft konvertierte mit 30 Jahren zum Katholizismus und trat später in den Karmeliterorden ein. Wegen der nationalsozialistischen Verfolgung wurde sie 1938 ins niederländische Echt verlegt. Am 2. August 1942 verhaftete das NS-Regime sie und ihre Schwester Rosa, beide wurden über das Lager Westerbork nach Auschwitz deportiert und dort am 9. August in einer Gaskammer getötet.
Papst Johannes Paul II. sprach sie 1987 selig und 1998 heilig.
Auschwitz wurde 1940 von den Nationalsozialisten als Lager für polnische Häftlinge errichtet. Der Teil Auschwitz II-Birkenau wurde ab 1942 zum Zentrum des Völkermords an den europäischen Juden. Mindestens 1,1 Millionen Menschen – überwiegend Juden – wurden dort ermordet.
PAP/jc