Tusk offen für Zusammenarbeit mit Präsident Nawrocki – warnt jedoch vor Verstößen gegen Verfassung

Polens Ministerpräsident Donald Tusk hat sich offen für eine Zusammenarbeit mit dem neuen Präsidenten Karol Nawrocki gezeigt. Gleichzeitig betonte er am Donnerstag bei einer Pressekonferenz in Męcina (Woiwodschaft Kleinpolen), dass die verfassungsmäßige Rollenverteilung klar sei. „Überall dort, wo der Präsident helfen will, werde ich seine Bereitschaft zur Zusammenarbeit mit offenen Armen empfangen. Aber überall dort, wo er stören will, wird er sehen, was die Verfassungsregeln bedeuten – nämlich, wer im Land regiert“, sagte Tusk.

Premierminister Tusk sieht in Nawrockis Rede Anspruch auf Kompetenzen der Regierung

Foto: PAP/Radek Pietruszka

Der Premier ergänzte, er habe bereits mit mehreren Präsidenten der Dritten Republik Polen zusammengearbeitet – teils mit Freude, teils unter schwierigen Bedingungen. Nawrocki sei nun der vierte Präsident, mit dem er als Regierungschef zu tun habe.

Jako premier współpracowałem dotychczas z trzema prezydentami. Z Lechem Kaczyńskim kohabitacja była trudna, ale nie wroga, z Bronisławem Komorowskim przyjazna, ale wymagająca, z Andrzejem Dudą nieskomplikowana i bardzo przewidywalna. Jak będzie z czwartym? Poradzimy sobie.🇵🇱😊

— Donald Tusk (@donaldtusk) August 6, 2025

Zum neuen Team in der Präsidialkanzlei wollte sich Tusk noch nicht äußern. Er kenne die genaue Zusammensetzung nicht, gehe aber davon aus, dass seine Einschätzung „eher ohne Enthusiasmus“ ausfallen werde.

Karol Nawrocki hatte am Mittwoch vor der Nationalversammlung den Amtseid abgelegt und ist nun offiziell Staatsoberhaupt Polens.

IAR/jc