Die beiden Männer waren am Montag über den sogenannten Martinsweg – in der Slowakei „Martinka“ genannt – unterwegs, eine der klassischen, aber anspruchsvollen Routen zum 2655 Meter hohen Gipfel. „Beide stürzten in Richtung Lawinová priehyba ab. Der 41-Jährige starb noch an der Unfallstelle, sein Partner erlitt eine schwere Beinverletzung und wurde mit dem Hubschrauber ins Krankenhaus nach Poprad geflogen“, teilte die HZS mit.
Der Name des Weges geht auf den deutschen Bergsteiger Alfred Martin zurück, der 1905 als Erster diese Route bewältigte. „Es ist eine technisch schwierige Kletterstrecke, auf der Erfahrung und gutes Wetter entscheidend sind“, warnen die Retter.
Erst am Vortag hatte es auf derselben Route einen Rettungseinsatz für zwei weitere polnische Bergsteiger gegeben – 27 und 38 Jahre alt. Sie waren nach einem plötzlichen Wetterumschwung und einem nächtlichen Gewitter im Bereich der Nižná Velická lávka steckengeblieben und mussten bei Tagesanbruch per Hubschrauber nach Starý Smokovec geflogen werden.
Die Bergretter mahnten, Touren sorgfältig zu planen und die eigenen Fähigkeiten realistisch einzuschätzen. „Der Gerlach ist kein einfacher Berg. Er erfordert alpine Erfahrung und sollte nur mit Bergführer oder entsprechender Qualifikation bestiegen werden“, hieß es. Der höchste Gipfel der Karpaten liegt komplett auf slowakischem Gebiet und ist nicht über markierte Wanderwege erreichbar.
PAP/jc