Deutsche Redaktion

Ehemaliger Primas von Polen, Józef Kowalczyk, gestorben

21.08.2025 11:44
Der frühere Primas von Polen und päpstliche Nuntius, Józef Kowalczyk, ist in der Nacht zum 20. August in einem Krankenhaus in Tarnów im Süden des Landes gestorben. Er war dort seit mehr als drei Wochen in Behandlung, teilte die Erzdiözese Gnesen (Gniezno) am Mittwoch mit. Kowalczyk wurde 85 Jahre alt.
Ehemaliger Primas von Polen, Józef Kowalczyk.
Ehemaliger Primas von Polen, Józef Kowalczyk.Lukasz Kalinowski/East News

Der 1938 nahe Tarnów geborene Geistliche war von 1989 bis 2010 Apostolischer Nuntius in Polen und anschließend bis 2014 Erzbischof von Gniezno und Primas des Landes. Als enger Mitarbeiter von Papst Johannes Paul II. spielte er eine Schlüsselrolle bei der Wiedereinrichtung des Militärordinariats 1991 und verhandelte das Konkordat zwischen dem Vatikan und Polen von 1993. Über zwei Jahrzehnte hinweg war er einflussreich bei Bischofsernennungen in Polen.

Kowalczyk galt als Stimme der Mäßigung in kirchlichen und politischen Debatten. Er betonte die Einheit, warnte vor Hassrede und sprach sich gegen die Instrumentalisierung religiöser Symbole aus. Homosexuelle Neigungen bezeichnete er nicht als Sünde, lehnte aber gleichgeschlechtliche Ehen strikt ab.

Seine Karriere war jedoch nicht frei von Kontroversen. Kritiker, darunter der Priester Tadeusz Isakowicz-Zalewski, warfen ihm vor, Fälle sexuellen Missbrauchs in der Kirche vertuscht zu haben. Kowalczyk bestritt die Vorwürfe.

Spekulationen über eine mögliche Zusammenarbeit mit der kommunistischen Geheimpolizei bestätigten sich nicht: Das Institut für Nationales Gedenken (IPN) fand keine Beweise, und auch Kowalczyk wies entsprechende Anschuldigungen stets zurück.


IAR/jc

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