Deutsche Redaktion

Arbeitsministerin: Rekordinteresse an Pilotprojekt zur Vier-Tage-Arbeitswoche

05.09.2025 00:30
Das Pilotprojekt zur Vier-Tage-Woche stoße auf großes Interesse. „Das ist kein reines Papierexperiment“, sagte Polens Arbeitsministerin und betonte Arbeitgeber würden sich freiwillig melden. Der Testlauf beginnt am 1. Januar 2026 und soll ein Jahr laufen. Gleichzeitig schaffe die Regierung auch unbezahlte Praktika ab, um „die Ausbeutung junger Menschen zu begrenzen“.
Das polnische Arbeitsministerium hat fast 300 vollstndige Bewerbungen und rund 1.500 laufende Antrge fr das Pilotprojekt zur Arbeitszeitverkrzung bei vollem Lohn erhalten, erklrte Familien-, Arbeits- und Sozialministerin Agnieszka Dziemianowicz-Bąk am Donnerstag in Karpacz.
Das polnische Arbeitsministerium hat fast 300 vollständige Bewerbungen und rund 1.500 laufende Anträge für das Pilotprojekt zur Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn erhalten, erklärte Familien-, Arbeits- und Sozialministerin Agnieszka Dziemianowicz-Bąk am Donnerstag in Karpacz.Agnieszka Dziemanowicz-Bąk/X

Das polnische Arbeitsministerium hat fast 300 vollständige Bewerbungen und rund 1.500 laufende Anträge für das Pilotprojekt zur Arbeitszeitverkürzung bei vollem Lohn erhalten, erklärte Familien-, Arbeits- und Sozialministerin Agnieszka Dziemianowicz-Bąk am Donnerstag. Die Zahl der interessierten Arbeitgeber wachse täglich.

Einen Tag zuvor sagte Dziemianowicz-Bąk auf dem seit Mitte August laufenden Wirtschaftsforum in Karpacz, das Pilotprojekt solle kürzere Arbeitszeiten testen „ohne Lohnkürzungen, ohne Stellenabbau, ohne Einbußen bei Produktivität und Effizienz“. Ziel sei es vielmehr, Innovationen anzukurbeln und „die Arbeitskultur zu modernisieren“.

Neuer Konflikt „zwischen Arbeit und Kapital“
„Das ist kein Experiment nur auf dem Papier“, sagte die Ministerin und betonte, dass sich Arbeitgeber freiwillig beteiligen. Sie sprach von einem neu entfachten Konflikt „zwischen Arbeit und Kapital“ und erklärte: „In diesem neuen-alten Klassenkampf muss der Staat auf der Seite der Arbeit stehen.“ Zeit nannte sie ein „Gut, einen Wert und eine Ressource“. Sie bezeichnete sie als erste Säule ihrer Strategie. Der Testlauf zur Vier-Tage-Woche startet am 1. Januar 2026 und soll ein Jahr laufen.

Weitere Säulen: Faire Arbeitsbedingungen
Wie die Ministerin ankündigte, plane die Regierung unbezahlte Praktika - wie bereits Anfang August angekündigt – abzuschaffen, um „die Ausbeutung junger Menschen einzudämmen“. Auf dem Wirtschaftsforum in Karpacz am Mittwoch stellte Dziemianowicz-Bąk zudem weitere arbeitsfreundliche Reformen vor. Dazu gehört eine Reform der staatlichen Arbeitsinspektion, die es ihr erlauben soll, Werkverträge in reguläre Arbeitsverhältnisse umzuwandeln. Ein entsprechender Gesetzentwurf befinde sich derzeit in der Konsultation.

Eine weitere Säule: Dialog und Arbeitnehmerrechte
Dziemianowicz-Bąk erklärte, dass die Gesetzgebung zu Tarifverträgen ebenfalls voranschreite. Stärkere Mitbestimmung am Arbeitsplatz solle die Widerstandsfähigkeit der Arbeitswelt gegenüber äußeren Einflüssen erhöhen. Auf der internationalen Konferenz im polnischen Kurort Karpacz hat die Ministerin zudem eine Debatte unter dem Titel „Roboter, Unternehmen und Arbeitnehmer – der neue Klassenkampf: Wer profitiert von der digitalen Revolution?“ eröffnet.

PR/PAP/ps

 

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