Deutsche Redaktion

Polens Außenminister erhält in New York das „Katyń-Archiv“

07.09.2025 08:00
Die Sammlung umfasst Luftaufnahmen aus Kriegszeiten, Karten, Dokumente und Bücher, die sich vor allem auf Kriegsverbrechen konzentrieren – insbesondere jene, die von sowjetischen Truppen begangen wurden.
Katyń-Denkmal in New Jersey
Katyń-Denkmal in New Jerseyshutterstock.com/Mariusz Lopusiewicz

Am 6. September hat Vizepremier und Außenminister Radosław Sikorski im polnischen Generalkonsulat in New York symbolisch die Archivsammlung „Katyń-Archiv“ entgegengenommen. Die offiziell als „Dokumente und Materialien von Wacław Godziemba-Maliszewski“ bezeichnete Sammlung wird an das Zentralarchiv der Neuesten Akten in Warschau übergeben, berichtete die polnische Presseagentur PAP.

Wacław Godziemba-Maliszewski, ein US-amerikanischer Experte für Kunstkonservierung und Echtheitsprüfung, hat viele Jahre der Sammlung von Materialien zum Massaker von Katyń gewidmet – einem der tragischsten und politisch bedeutendsten Verbrechen des Zweiten Weltkriegs. Seine Sammlung umfasst Luftaufnahmen aus Kriegszeiten, Karten, Dokumente und Bücher, die sich auf Kriegsverbrechen konzentrieren, insbesondere auf jene, die von sowjetischen Truppen begangen wurden.

Historiker betonen den hohen Wert der Sammlung. Sie sei nicht nur eine reichhaltige Quelle faktischer Informationen über historische Ereignisse, sondern gebe auch Aufschluss darüber, wie das Massaker von Katyń im Laufe der Zeit verstanden und interpretiert wurde. Solche Materialien seien von großer Bedeutung sowohl für die wissenschaftliche Forschung als auch für das öffentliche Geschichtsbewusstsein. Nach seiner Überführung nach Polen wird das Archiv für weitere Forschungen zugänglich gemacht.

Der symbolische Akt der Übergabe des „Katyń-Archivs“ unterstreicht Polens anhaltende Bemühungen, die Erinnerung an das Massaker von Katyń zu bewahren und die historische Wahrheit für kommende Generationen zu wahren.

IAR/ps

 

 

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