Deutsche Redaktion

Militäranalyst zu Luftraumverletzung: "Russland geht die Zeit aus"

10.09.2025 13:40
Im Interview mit der ukrainischen Redaktion von Polskie Radio mahnt Reservemajor Michał Fiszer, die NATO müsse die Truppenverlegung in die Ukraine beschleunigen und einen Sicherheitskordon um Kiew herum bilden: "Und das muss so schnell wie möglich geschehen, denn es gibt Befürchtungen, dass die Russen unter dem Deckmantel der Manöver in Belarus, die Kiew-Operation vom Kriegsbeginn wiederholen und erneut versuchen wollen, die rechtmäßige Regierung der Ukraine zu stürzen", so Fiszer.
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  • Russland geht die Zeit aus, sagt Reservemajor Michał Fiszer.
Durch eine Drohne zerstrtes Dach eines Wohnhauses in Wyryki, 10. dieses Monats. In der Nacht wurde der polnische Luftraum mehrfach von russischen Drohnen verletzt. (ad) PAPWojtek Jargiło
Durch eine Drohne zerstörtes Dach eines Wohnhauses in Wyryki, 10. dieses Monats. In der Nacht wurde der polnische Luftraum mehrfach von russischen Drohnen verletzt. (ad) PAP/Wojtek JargiłoFoto: PAP/Wojtek Jargiło

 19 Drohnen sind in der vergangenen Nacht in den polnischen Luftraum eingedrungen - die meisten von belarussischer Seite. Premierminister Donald Tusk sprach heute im Sejm von "kritischen Tagen", auch im Zusammenhang mit den geplanten belarussisch-russischen Manövern. Zudem kündigte er an, Polen werde Artikel 4 des NATO-Vertrags aktivieren und Konsultationen mit den Bündnispartnern fordern. Der Reservemajor Michał Fischer sieht in den Luftraumverletzungen einen gezielten Versuch Moskaus, Polen einzuschüchtern.

Im Interview mit der ukrainischen Redaktion von Polskie Radio mahnt der Ex-Militär, die NATO müsse die Truppenverlegung in die Ukraine beschleunigen und einen Sicherheitskordon um Kiew herum bilden: "Und das muss so schnell wie möglich geschehen, denn es gibt Befürchtungen, dass die Russen unter dem Deckmantel der Manöver in Belarus, die Kiew-Operation vom Kriegsbeginn wiederholen und erneut versuchen wollen, die rechtmäßige Regierung der Ukraine zu stürzen", so Fiszer. Die Einzelheiten im Beitrag.

Tusk warnt vor wachsender Bedrohung durch Russland und Belarus – Polen vor „kritischen Tagen“

10.09.2025 11:50
Nach dem nächtlichen Eindringen mehrerer russischer Drohnen in den polnischen Luftraum hat Ministerpräsident Donald Tusk im Sejm vor einer zunehmenden Bedrohung durch Russland und Belarus gewarnt. Zugleich forderte er eine vollständige Mobilisierung der westlichen Bündnisse, insbesondere der NATO. Polen befinde sich zwar nicht im Kriegszustand, doch die Lage sei ernster denn je seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs.

Russische Drohnen über Polen: “Zeit, erwachsen zu werden”

10.09.2025 12:32
Die nächtliche Verletzung des polnischen Luftraums durch russische Drohnen dominiert die Kommentare in den Internetportalen. Zeit erwachsen zu werden, schreibt dazu Artur Bartkiewicz von der Rzeczpospolita. Welche Desinformationsnarrative sind im Zusammenhang mit dem Vorfall im Umlauf? Und: Kann der neue Direktor des Pilecki-Instituts die zerstrittene Einrichtung wieder einen? Mehr dazu in der Presseschau.

Experte spricht von möglichem direkten Angriff Russlands auf Polen

10.09.2025 12:39
Der jüngste Vorfall im polnischen Luftraum könnte nach Einschätzung eines britischen Experten einen direkten Angriff Russlands auf Polen darstellen. „Sollte es sich um eine russische Angriffsdrohne oder einen Marschflugkörper handeln und nicht um eine Aufklärungsdrohne, wäre das ein direkter Angriff auf Polen“, sagte Matthew Savill vom britischen Think Tank Royal United Services Institute (RUSI) dem Sender Sky News.

NATO-General: Das ist kein Krieg. Es ist eine hybride Kriegsführung.

10.09.2025 13:16
Nach dem nächtlichen Eindringen mehrerer Drohnen in den polnischen Luftraum hat der frühere NATO-General Mieczysław Bieniek vor einer Dramatisierung der Ereignisse gewarnt. „Ich möchte die Bürger und einige hitzige Kommentatoren beruhigen – das ist kein Krieg. Es ist eine hybride Kriegsführung, die bereits seit zwei Jahren andauert“, sagte der pensionierte General der polnischen Nachrichtenagentur PAP. Dazu gehörten Brandstiftungsversuche und Desinformation.