Deutsche Redaktion

Sikorski: Russland hat Provokation begangen – Polen muss auf jeder Eskalationsstufe reagieren können

11.09.2025 11:03
Der russische Drohnenangriff auf Polen in der Nacht von Dienstag auf Mittwoch bezeichnete Vizepremier und Außenminister Radosław Sikorski am Donnerstag als bewusste Provokation. „Der 10. September ist ein Tag, an dem Russland eine Provokation begangen hat“, sagte Sikorski im Radioprogramm RMF 24. „Nach unserer Einschätzung war es eine bewusste Provokation, und wir müssen in der Lage sein, Russland auf jeder Stufe der Eskalationsleiter zu antworten. Auf jede russische Provokation muss eine angemessene Reaktion erfolgen.“
Auenminister Radosław Sikorski
Außenminister Radosław SikorskiFoto: PAP/Leszek Szymański

Während des Angriffs, der im Rahmen der russischen Offensive auf die Ukraine stattfand, wurde der polnische Luftraum mehrfach verletzt. Polnische und alliierte Radarsysteme verfolgten ein Dutzend Drohnen; bei Objekten, die eine Bedrohung darstellten, wurde über eine Neutralisierung entschieden. Das Militär sucht derzeit nach Wrackteilen. Nach Angaben des Innenministeriums wurden bislang Überreste von 16 Drohnen gefunden.

Sikorski betonte, dass die polnische Antwort auf russische Angriffe auf derselben Ebene erfolgen müsse. „Wir haben es mit kinetischen Ereignissen zu tun, daher muss die Antwort (Polens) im gleichen Bereich erfolgen wie die Aktionen Russlands“, erklärte er. „Auf das Testen unserer Verteidigungsfähigkeiten ist die angemessene Antwort die Verstärkung unserer Systeme und die klare Benennung der Aggression als Aggression.“

Der Minister äußerte zudem Hoffnungen an die internationale Politik: „Ich hoffe, dass US-Präsident Donald Trump endlich die Geduld verliert und erkennt, dass Putin ihn testet. Und er muss verstehen, dass der Weg zur Beendigung des Krieges darin besteht, Putins Kalkulation zu ändern.“ Sikorski warnte, dass Putin noch immer glaube, er könne gewinnen. „Deshalb zieht die Aussage ‚Wir werden uns schon mit ihm einigen‘ den Krieg faktisch in die Länge, weil sie Putin bestärkt, dass er politisch erreichen kann, was sein Militär in der Ukraine nicht gewinnen kann.“


RMFFM/jc