Das Verteidigungsministerium teilte mit, dass am Dienstag ein Sicherheitskomitee unter Beteiligung des stellvertretenden Chefs des Nationalen Sicherheitsbüros (BBN), Brigadegeneral a. D. Mariusz Bryś, die Ereignisse analysiert habe. „Wir erinnern daran, dass die vollständige Aufklärung der Vorfälle nach der russischen Aggression den zuständigen staatlichen Behörden obliegt. Doch schon heute steht außer Zweifel, dass Russland für die Provokation und ihre Folgen verantwortlich ist“, hieß es in der Mitteilung.
Auch das Operative Kommando der polnischen Teilstreitkräfte nahm Stellung. „Der Operative Befehlshaber der Streitkräfte hat fortlaufend und ohne jegliches Auslassen alle verfügbaren Informationen sowie spätere Schlussfolgerungen aus der Analyse des Vorfalls sowohl an das Verteidigungsministerium, den Generalstab der Polnischen Armee als auch an das Nationale Sicherheitsbüro übermittelt“, betonte das Kommando in einem Beitrag in sozialen Medien.
Zuvor hatte der Sprecher des Operativen Kommandos, Oberstleutnant Jacek Goryszewski, im Gespräch mit dem Polnischen Rundfunk erklärt, das Militär sei nicht an den Ermittlungen zu dem Objekt beteiligt, das das Haus in Wyryki getroffen habe. Die Armee sei jedoch in Aufräumarbeiten nach dem Vorfall sowie in die Unterstützung der betroffenen Familie eingebunden gewesen. Das Verteidigungsministerium habe finanzielle Hilfe für die Familie zugesagt.
Präsident fordert Aufklärung
Das Nationale Sicherheitsbüro (BBN) hat am Dienstag mitgeteilt, der Präsident erwarte von der Regierung eine umgehende Aufklärung des Vorfalls in Wyryki. „Der Präsident betont, dass er in dieser Angelegenheit ebenso wie das BBN nicht informiert worden sei und dass der Fall weder im Nationalen Sicherheitsrat vorgestellt noch geklärt worden sei“, schrieb das Büro in den sozialen Medien.
Der Fall betrifft Berichte der Zeitung „Rzeczpospolita". Nach deren Quellen sollen Trümmer einer Rakete, die von einem polnischen F-16 abgefeuert worden sei, um eine Drohne abzufangen, auf das Haus in Wyryki gestürzt sein.
Donald Tusk: „Hände weg von den Soldaten"
Auch Premierminister Donald Tusk hat sich in sozialen Medien zu dem Vorfall geäußert. „Hände weg von den polnischen Soldaten“, schrieb der Regierungschef auf X. „Die volle Verantwortung für die Schäden am Haus in Wyryki liegt bei den Urhebern der Drohnenprovokation, also bei Russland“, betonte Tusk. Er fügte hinzu, alle Umstände des Vorfalls würden nach Abschluss der Ermittlungen von den zuständigen Diensten der Öffentlichkeit, der Regierung und dem Präsidenten mitgeteilt.
Auch Vizepremier Radosław Sikorski hat sein Kommentar zu der Angelegenheit gegeben. „Meine Definition eines ,russischen Fusslappens' ist jemand, der versucht, Russland von der Verantwortung für die Folgen der Drohnenprovokation gegen Polen zu entlasten“, schrieb der Außenminister auf X.
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