Deutsche Redaktion

EU-Gipfel in Kopenhagen: Keine Einigkeit in Bezug auf Verteidigungsprioritäten und Anleihen für die Ukraine

02.10.2025 11:25
Die EU-Staaten befürworten grundsätzlich einen europaweiten Antidrohnen-Schutz („Drohnen-Wall“) und zusätzliche Abwehrmaßnahmen an der Ostflanke, konnten sich beim Gipfel in Kopenhagen jedoch nicht auf eine Priorisierung einigen. Auch die von der Kommission angestrebte „Reparationsanleihe“ über 140 Milliarden Euro für die Ukraine blieb umstritten.
Duńskie służby w trakcie wykrywania dronów
Duńskie służby w trakcie wykrywania dronówFoto: STEVEN KNAP/AFP/East News

Die EU-Staaten befürworten grundsätzlich einen europaweiten Antidrohnen-Schutz („Drohnen-Wall“) und zusätzliche Abwehrmaßnahmen an der Ostflanke, konnten sich beim Gipfel in Kopenhagen jedoch nicht auf eine Priorisierung einigen. Frankreich und Deutschland verwiesen auf den langen Vorlauf des Drohnenprojekts und verlangten rasch wirksame Alternativen. Ratspräsident António Costa begründete den Fokus auf die Ostflanke mit der gegenwärtig größten Bedrohung durch Russland; Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen unterstrich, das System sei als Schutzschirm für den gesamten Kontinent geplant, einschließlich der Südflanke.

Umstritten blieb zudem eine von der Kommission angestrebte „Reparationsanleihe“ über 140 Milliarden Euro für die Ukraine, besichert über Erträge eingefrorener russischer Vermögenswerte. Die Kommission bezeichnete die Konstruktion als Übergangslösung: Erhielte Kiew künftige Reparationen, müssten die Mittel zurückgezahlt werden; eine Enteignung russischer Vermögen sei nicht vorgesehen. Belgien fordert wegen möglicher Klagen eine EU-weite Teilung des Haftungsrisikos, da die Gelder bei einer belgischen Abwicklungsstelle liegen; Vorbehalte äußerten auch Frankreich und Ungarn.

Beim geplanten Start formeller EU-Beitrittsverhandlungen mit der Ukraine meldete Dänemarks Regierungschefin Mette Frederiksen breite Zustimmung „mit Ausnahme eines Mitgliedstaats“. Ein Vorstoß von Ratspräsident Costa, die Einstimmigkeit in dieser Frage zugunsten von Mehrheitsentscheidungen aufzuheben, scheiterte – die dafür nötige Einstimmigkeit kam nicht zustande. Die Gespräche sollen in den kommenden drei Wochen fortgesetzt werden, mit dem Ziel, einen konkreten Verteidigungsinvestitionsplan zu verabschieden und die Finanzierung für Kiew zu beschließen.

IAR/adn

Nach Vorfällen mit russischen Drohnen: EU berät mit NATO-Staaten über "Drohnenmauer"

26.09.2025 11:14
Hintergrund sind wiederholte Luftraumverletzungen durch russische Drohnen und Flugzeuge in mehreren osteuropäischen Staaten. Jüngst meldete auch Dänemark Vorfälle mit unbemannten Fluggeräten.

Kommentar aus Chișinău: Schicksalswahl in Moldau

28.09.2025 12:56
Heute finden in Moldau Parlamentswahlen statt. Sie gelten als eine der wichtigsten Abstimmungen in der Geschichte des Landes. Entscheidend ist die Frage, ob Moldau seinen prowestlichen Kurs fortsetzt oder ob prorussische Kräfte die politische Agenda übernehmen. Aus Moldau berichtet Piotr Pogorzelski.

"Hauch von Optimismus für die Ukraine"

01.10.2025 13:44
Der ehemalige Außenminister Jacek Czaputowicz sieht nach dem Warschauer Sicherheitsforum vorsichtigen Grund zur Hoffnung für die Ukraine. Währenddessen blockiert Präsident Nawrocki die neue Nationale Sicherheitsstrategie Polens. Und: "Wir haben einen Flaschenautomaten, aber er hat sich aufgehängt" - holpriger Start des neuen Pfandsystems. Mehr dazu in der Presseschau.