Zu Beginn der Veranstaltung verzichteten die Organisatoren bewusst auf offizielle Ansprachen. „Das Wichtigste an diesem Wettbewerb ist die Musik von Fryderyk Chopin, deshalb wird es heute keine Reden geben“, sagte Dr. Aleksander Laskowski, Sprecher des Nationalen Fryderyk-Chopin-Instituts, bei seiner kurzen Begrüßung.
Das Eröffnungskonzert bot ein ungewöhnliches Programm. Zwar steht die Musik Chopins im Mittelpunkt des Wettbewerbs, doch die vier Pianisten spielten zunächst Werke anderer Komponisten. Bruce Liu (Sieger von 2021) interpretierte das 5. Klavierkonzert F-Dur von Camille Saint-Saëns, während Julianna Awdiejewa (2010) und Garrick Ohlsson (1970) gemeinsam das Konzert für zwei Klaviere und Orchester von Francis Poulenc aufführten. Anschließend spielten alle vier Künstler gemeinsam das Konzert für vier Klaviere von Johann Sebastian Bach. Den Auftakt bildete der Polonaise A-Dur von Fryderyk Chopin in einer Orchesterfassung.
„Die Musik Fryderyks Chopins, gespielt auf dem Klavier, werden wir ab morgen um zehn Uhr morgens drei Wochen lang hören“, kündigte Laskowski an. „Heute jedoch erleben wir einen besonderen Abend mit herausragenden Chopin-Interpreten, die ausnahmsweise nicht Chopin spielen.“
Die Anhörungen der ersten Runde beginnen am Freitag. Insgesamt nehmen 84 Pianistinnen und Pianisten aus 20 Ländern teil, die zwischen 1995 und 2009 geboren wurden. Am stärksten vertreten ist China mit 28 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, gefolgt von Polen und Japan mit jeweils 13. Aus Kanada und den USA reisen je fünf Pianisten an, aus Südkorea vier. Weitere Teilnehmende kommen unter anderem aus Deutschland, Großbritannien, Italien, Frankreich, Portugal, Spanien und Vietnam. Zwei Pianisten treten unter neutraler Flagge an.
Für Polen gehen 13 Pianistinnen und Pianisten an den Start, darunter Piotr Alexewicz, Michał Basista, Mateusz Dubiel und Adam Kałduński.
Der Chopin-Wettbewerb gilt als einer der prestigeträchtigsten Klavierwettbewerbe der Welt und findet seit 1927 statt. Veranstalter ist das Nationale Fryderyk-Chopin-Institut.
Die XIX. Ausgabe des Wettbewerbs dauert bis zum 23. Oktober.
PAP/jc