Von den dreizehn polnischen Teilnehmenden erreichten nur vier die zweite Runde: Piotr Alexewicz, Adam Kałduński, Piotr Pawlak und Yehuda Prokopowicz. Für Überraschung sorgte das Ausscheiden des 21-jährigen Mateusz Dubiel, der erst vor wenigen Monaten den nationalen Chopin-Wettbewerb gewonnen hatte. „Das Fehlen dieses außergewöhnlichen Talents schockiert“, so Rozlach.
Wie Rozlach betonte, sei das Niveau bereits in der ersten Runde „außergewöhnlich hoch“ gewesen. „Wenn sich alle hervorragend präsentieren, muss am Ende die Arithmetik entscheiden. Nicht nur subjektive Bewertungen zählen, sondern der Punktedurchschnitt. Wer darunter liegt, scheidet aus. Und das halte ich im Grunde für gerecht.“
Unter den 40 Teilnehmerinnen und Teilnehmern der zweiten Runde seien „sehr junge – man könnte sagen – Teenager, aber auch reifere Künstler, die ich als Klassiker bezeichnen würde“.
Die jüngste Teilnehmerin ist die 16-jährige Chinesin Tianyao Lyu. „Sie spielt sehr frisch und hat einen interessanten Blick auf die Musik“. Auch der 17-jährige Brite Jacky Zhang und der gleichaltrige Chinese Yifan Wu überzeugten, ebenso die 18-jährigen Brüder Hyo Lee und Hyuk Lee aus Südkorea. „Beide sind hervorragende Musiker und wunderbare Menschen. Sie sprechen fließend Polnisch und erzählen, dass sie die Sprache aus Chopins Briefen gelernt haben.“
Neben der jungen Generation hätten sich auch erfahrenere Pianisten qualifiziert, so Rozlach. Dazu zählen der Malaysier Vincent Ong, der Chopin „in einem sehr romantischen Stil“ interpretiere, die Japanerin Shiori Kuwahara, Tomoharu Ushida aus Japan und Jonas Aumiller aus Deutschland. „Unter den hellsten Sternen darf ich Erik Guo aus Kanada nicht vergessen, einen fantastischen und äußerst originellen Pianisten“, so der Kritiker.
IAR/jc