Deutsche Redaktion

Informationskrieg: Russischer Dienst wirft Pro-Kiew-Einheit Sabotage vor

10.10.2025 14:58
Medienexperten ordnen die Veröffentlichung als Desinformation ein. Der Leiter des ukrainischen Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation, Andrij Kowalenko, sieht in dem SWR-Papier eine Ankündigung eigener russischer Vorhaben.
Wie die britische Schifffahrtszeitung Lloyds List berichtet, wurde auf dem von finnischen Behrden am ersten Weihnachtstag aufgehaltenen ltanker Eagle S ein Spionagegert aufgedeckt. Das Schiff wird verdchtigt, ein Unterseekabel beschdigt zu haben.
Wie die britische Schifffahrtszeitung Lloyd's List berichtet, wurde auf dem von finnischen Behörden am ersten Weihnachtstag aufgehaltenen Öltanker Eagle S ein Spionagegerät aufgedeckt. Das Schiff wird verdächtigt, ein Unterseekabel beschädigt zu haben. Anelo/Shutterstock

Der russische Auslandsgeheimdienst SWR behauptet, das belarussische Regiment Kalinowski bereite zusammen mit ukrainischen Diensten Sabotageakte in Polen vor. In einem Bericht ist von einer „Provokation“ auf polnischem Territorium die Rede, bei der auch Kämpfer der Formation „Freies Russland“ eine Rolle spielen sollen.

"Baustein im Informationskrieg"

Medienexperten ordnen die Veröffentlichung als Desinformation ein. Der Belsat-Journalist Piotr Jaworski spricht von einem Baustein im Informationskrieg: Das Kalinowski-Regiment kämpfe an der Seite der Ukraine, vertrete eine propolnische Haltung und habe in seinen Mitteilungen keine anti-polnischen Inhalte verbreitet. Die Einheit knüpfe an gemeinsame historisch-politische Traditionen der Region an und gelte in Minsk wie in Moskau als unangenehmer Faktor.

Zur tatsächlichen Stärke des Regiments liegen keine verlässlichen Zahlen vor; nach internen Umbrüchen operiert es derzeit vor allem in kleinen Spezialeinheiten. Aus ihren Reihen wurden Einsätze u. a. in Irpin, Butscha, Lyssytschansk, Bachmut und Cherson gemeldet; aktuell unterstützen sie die Verteidigung von Pokrowsk.

"Ankündigung weiterer russischer Provokationen"

Der Leiter des ukrainischen Zentrums zur Bekämpfung von Desinformation, Andrij Kowalenko, sieht in dem SWR-Papier eine Ankündigung eigener russischer Vorhaben: Man wolle mittels Drohnenflügen über NATO-Gebiet und möglicher Sabotageversuche die Reaktion des Bündnisses testen und die Unterstützung Europas für die Ukraine unter Druck setzen.

Die Vorwürfe reihen sich in frühere Narrative der Kreml-Propaganda ein – von angeblichen polnischen Annexionsplänen in der Westukraine bis zu Deutungen des Zweiten Weltkriegs, die die Verantwortung der Sowjetunion relativieren.

PAP/adn

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