Deutsche Redaktion

Gewalt trotz Waffenruhe in Gaza – USA fordern sofortiges Ende der Exekutionen

16.10.2025 13:12
Trotz der seit Freitag geltenden Waffenruhe kommt es in Gaza weiterhin zu schweren Gewalttaten. Kämpfer der Hamas hätten nach dem teilweisen Rückzug israelischer Truppen die Kontrolle über verlassene Gebiete übernommen und dort öffentliche Exekutionen durchgeführt, berichteten mehrere Medien am Mittwoch. Ziel der Angriffe seien Zivilisten, die der Zusammenarbeit mit Israel verdächtigt würden, sowie Angehörige rivalisierender Clans.
Egzekucje na ulicach Gazy. Hamas walczy o kontrolę, armia USA reaguje
Egzekucje na ulicach Gazy. Hamas walczy o kontrolę, armia USA reagujeJehad Alshrafi/Associated Press/East News

Besonders Aufsehen erregte ein am 13. Oktober von Hamas veröffentlichter Videoclip. Darin sind maskierte Kämpfer zu sehen, die unbewaffnete Männer zum Niederknien zwingen und ihnen anschließend in den Rücken schießen. Nach Angaben der Hamas handelte es sich um 32 angebliche „israelische Kollaborateure und Bandenmitglieder“. Die Bilder lösten international Entsetzen aus.

Die USA reagierten mit scharfer Kritik. „Wir fordern Hamas mit Nachdruck auf, die Gewalt und die Schüsse auf unschuldige palästinensische Zivilisten in Gaza unverzüglich zu beenden“, sagte Admiral Bradley Cooper, Kommandeur des US-Zentralkommandos (CENTCOM), das für Militäroperationen im Nahen Osten zuständig ist. Hamas müsse „sofort die Waffen niederlegen, die Macht abgeben und die Grundsätze des Friedensplans umsetzen“, fügte er hinzu.

Nach Angaben des Pentagon soll CENTCOM künftig eine Stabilisierungsmission mit rund 200 US-Soldaten koordinieren, die den Friedensprozess begleiten und beim Wiederaufbau helfen sollen. Die Truppe werde sich jedoch ausschließlich in Israel aufhalten und in Gaza keine direkten Einsätze übernehmen, betonte Washington.

Der derzeit laufende erste Abschnitt der Waffenruhe sieht neben dem Rückzug israelischer Einheiten auch den Austausch israelischer Geiseln gegen palästinensische Häftlinge vor. Unklar bleibt, ob die zweite Phase mit der Übergabe der Verwaltung an eine internationale Übergangsbehörde und der Entwaffnung von Hamas tatsächlich umgesetzt wird. Vertreter der Organisation haben zwar Bereitschaft signalisiert, politische Macht abzugeben, lehnen aber eine vollständige Niederlegung der Waffen bislang ab. Beobachter warnen daher, dass der fragile Frieden jederzeit erneut zusammenbrechen könnte.


PAP/IAR/jc

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