Deutsche Redaktion

Weitreichende Gesetzesänderungen für unverheiratete Paare geplant

17.10.2025 16:00
Die regierende Koalition in Polen hat einen wegweisenden Gesetzentwurf vorgestellt, der unverheirateten Paaren rechtliche Anerkennung und neue Rechte einräumt. Ziel ist es, langjährige Ungleichheiten im Familien- und Erbrecht zu beseitigen.
Der Entwurf mit dem Titel Gesetz ber den Status nahestehender Personen und Partnerschaftsvertrge wurde am Freitag im Sejm von den Vorsitzenden der zentristischen Bauernpartei PSL und der Linken vorgestellt.
Der Entwurf mit dem Titel „Gesetz über den Status nahestehender Personen und Partnerschaftsverträge“ wurde am Freitag im Sejm von den Vorsitzenden der zentristischen Bauernpartei PSL und der Linken vorgestellt.PAP/Radek Pietruszka

Der Entwurf mit dem Titel „Gesetz über den Status nahestehender Personen und Partnerschaftsverträge“ wurde am Freitag im Sejm von den Vorsitzenden der zentristischen Bauernpartei PSL und der Linken vorgestellt. Nach dem Plan sollen unverheiratete Paare künftig erbschaftssteuerfrei Vermögen übernehmen, gemeinsame Kredite aufnehmen, eine Hinterbliebenenrente beziehen und eine gemeinsame Krankenversicherung nutzen können.

Polen macht Schritt zur rechtlichen Anerkennung von Lebenspartnerschaften
Der Gesetzentwurf sieht außerdem vor, dass Partner über medizinische Behandlung und Bestattung entscheiden, Einsicht in Gesundheitsunterlagen erhalten und gemeinsam Eigentum anmelden können. Die Partnerschaften sollen durch eine notarielle Vereinbarung geschlossen und anschließend offiziell bei den örtlichen Behörden registriert werden.

Die Abgeordnete der Linken und Staatssekretärin in der Kanzlei des Premierministers, Katarzyna Kotula, hob in einem Beitrag in sozialen Medien die wichtigsten Punkte des Entwurfs hervor und sprach von einem Durchbruch für die Gleichberechtigung. „Seit 20 Jahren hat es niemand in dieser Kammers geschafft, einen Gesetzentwurf vorzulegen, der verabschiedet werden könnte“, sagte sie.
Wie sie betonte, gehe das Gesetz auf die Bedürfnisse von Tausenden von Paaren ein, die ihr Leben gemeinsam aufgebaut haben, aber keinen rechtlichen Schutz genießen und vom Staat oft wie Fremde behandelt würden. Die Regierung erwarte, dass der Gesetzentwurf noch in diesem Jahr im Parlament diskutiert und möglicherweise verabschiedet wird.

PR/X/ps  

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