Deutsche Redaktion

Pegasus-Affäre: Tusk erhebt schwere Vorwürfe gegen den Chef des Verfassungsgerichts

24.10.2025 10:39
In einem Beitrag in sozialen Medien erklärte Tusk, Święczkowski habe sich für abgehörte Gespräche seiner Familie interessiert. Święczkowski wies die Vorwürfe entschieden zurück und kündigte eine Klage gegen den Regierungschef an.
Warschau, 21.10.2025. Premierminister Donald Tusk whrend einer Regierungssitzung im Kanzleramt in Warschau am 21. dieses Monats. (sko) PAPRadek Pietruszka
Warschau, 21.10.2025. Premierminister Donald Tusk während einer Regierungssitzung im Kanzleramt in Warschau am 21. dieses Monats. (sko) PAP/Radek PietruszkaPAP/Radek Pietruszka

Polens Premierminister Donald Tusk hat den Präsidenten des Verfassungsgerichts, Bogdan Święczkowski, im Zusammenhang mit der Pegasus-Affäre scharf angegriffen. In einem Beitrag in sozialen Medien erklärte Tusk, Święczkowski habe sich für abgehörte Gespräche seiner Familie interessiert. „Der PiS-nahe Staatsanwalt Święczkowski wurde als Belohnung Präsident des Verfassungsgerichts. Möglich nur im Staat von Kaczyński und Duda“, schrieb Tusk.

Święczkowski wies die Vorwürfe entschieden zurück und kündigte eine Klage gegen den Regierungschef an. Auf der Plattform X bezeichnete er Tusks Aussagen als „Lüge“ und „zynisches Spiel mit Emotionen“. Die Behauptungen seien nicht nur beleidigend, sondern auch respektlos gegenüber der Familie des Premierministers, der er Mitgefühl aussprach.

Die Staatsanwaltschaft bestätigte unterdessen, dass Tusks Tochter Katarzyna Tusk-Cudna im Ermittlungsverfahren zur Nutzung der Spionagesoftware Pegasus als Geschädigte gilt. Sie wurde befragt, weil sie in Kontakt mit dem Anwalt Roman Giertych stand, der selbst Ziel der Überwachung gewesen sein soll. Das Verfahren betrifft den Verdacht auf Amtsmissbrauch durch mehrere frühere Staatsanwälte, darunter Święczkowski, dem vorgeworfen wird, illegal Aufnahmen von Gesprächen Giertychs beschafft zu haben.

IAR/adn

Zwangsvorladung: Polizei bringt Ex-Justizminister Ziobro vor Pegasus-Untersuchungsausschuss

31.01.2025 11:11
Die Polizei hatte am Morgen vergeblich versucht, Ziobro in seinem Wohnhaus in Jeruzal sowie in seiner Warschauer Wohnung anzutreffen. Kurz darauf tauchte er in den Räumlichkeiten von TV Republika auf, wo er ein Interview gab und den Untersuchungsausschuss als "pseudolegale" Institution bezeichnete. 

Pegasus-Affäre: Giertych und CBA erstatten Strafanzeigen

18.06.2025 10:54
Giertych wirft den Behörden vor, 2019 ihre Befugnisse überschritten und mit Pegasus unrechtmäßig Informationen beschafft zu haben. Aufnahmen seiner Gespräche mit Donald Tusk seien anschließend an unbefugte Personen weitergegeben worden.

Wurde die Familie des Premierministers belauscht?

22.10.2025 11:17
Hat die konservative Partei Recht und Gerechtigkeit (PiS) die Familie von Premierminister Donald Tusk belauscht? Das behauptet das Nachrichtenportal Onet, das Zugang zu geheimen Dokumenten im Fall Pegasus erhalten haben will. Laut dem Bericht soll die Partei von Jarosław Kaczyński das System gegen Tusks Tochter Katarzyna und Ehefrau Małgorzata eingesetzt haben.

Vizepremier Gawkowski: PiS bereitete autoritäres Überwachungssystem vor

23.10.2025 10:54
Gawkowski sagte, PiS habe den Staat auf eine „autoritäre Herrschaft“ vorbereitet. „Pegasus war ein System, das die Macht sichern sollte – durch Angst und Kontrolle“, erklärte er. Das Nachrichtenportal Onet hatte berichtet, dass die Ehefrau und Tochter des Premiers Ziel der Spionagesoftware Pegasus gewesen sein könnten.