Deutsche Redaktion

Norwegen warnt: Russland bereitet sich in der Arktis auf Krieg mit der NATO vor

27.10.2025 09:33
Russland verstärkt nach Angaben der norwegischen Regierung seine militärische Präsenz in der Arktis und stationiert dort Atomwaffen und U-Boote. Das sagte der norwegische Verteidigungsminister Tore Sandvik der britischen Zeitung The Telegraph. Demnach bereitet sich Moskau offenbar auf einen möglichen Konflikt mit der NATO vor.
Rosja gromadzi siły w Arktyce
Rosja gromadzi siły w ArktyceAP/Associated Press/East News

„Russland sammelt in der Region des Polarkreises nukleare Waffen und modernste Unterseeboote“, sagte Sandvik. Die Aufrüstung ziele nicht nur auf Norwegen, sondern auch auf Großbritannien und sogar auf die Vereinigten Staaten und Kanada.

Arktis als strategischer Brennpunkt

Nach Angaben des Ministers wird die russische Nordflotte auf der Halbinsel Kola zum zentralen Testgebiet für neue Waffen. Dazu gehören laut Sandvik Hyperschallraketen des Typs Zirkon sowie atomar bestückte Torpedos. „Die Nordflotte ist inzwischen ein Experimentierfeld für neue, mächtige Waffen und für die Ausweitung von Putins nuklearem Potenzial“, sagte er.

Militärexperten sehen die Arktis zunehmend als strategisch wichtigen Raum. Mit dem Abschmelzen des Eises öffnen sich neue Schifffahrtsrouten – und damit auch neue geopolitische Spannungsfelder. Russland wolle die Kontrolle über zentrale Seewege übernehmen, um im Krisenfall den NATO-Staaten den Zugang zu versperren.

Kontrolle über strategische Engpässe

Besonders wichtig seien laut Sandvik zwei Routen: die sogenannte Bärenstraße und die GIUK-Lücke (zwischen Grönland, Island und Großbritannien). „Putin will sicherstellen, dass Russland den Zugang der NATO zu diesen Engpässen blockieren kann“, sagte der Minister.

Bereits jetzt verfügt die russische Nordflotte über mindestens 16 atomgetriebene U-Boote. Die getestete Hyperschallrakete Zirkon könne sich laut norwegischen Angaben bis zu achtmal schneller als der Schall bewegen.

Laut Sandvik schickt Russland regelmäßig Spionageschiffe in die Nähe von NATO-Testgebieten. „Das zeigt, dass der Kreml die Stärke des westlichen Bündnisses sehr genau beobachtet“, sagte der Minister.

 

The Telegraph/IAR/jc