Der Angriff ereignete sich am Sonntag, als Krajewski zusammen mit dem polnischen Konsul Jarosław Strycharski auf dem Weg zu einem Gottesdienst in der Basilika der hl. Katharina war. „Es kam zu einem weiteren feindlichen Akt gegen mich und das Personal der Botschaft“, sagte Krajewski. Eine Gruppe gut organisierter „Aktivisten“ habe ihn umringt, „antipolnische und antiukrainische Parolen“ gerufen und versucht, ihn körperlich anzugreifen. Sicherheitsbeamte verhinderten eine Eskalation.
Auf Videos der regionalen TV-Station 78 Nowosti ist zu sehen, wie mehrere Männer den Botschafter bedrängen und schubsen. Auf einem Transparent steht: „Wann werdet ihr und eure Behörden aufhören, die Ukraine zu sponsern und zu bewaffnen?“ Ein Mann ruft dem Botschafter zu: „Warum sponserst du die ukrainischen Behörden? Antworte auf die Frage!“ Krajewski erwidert: „Man muss die Polizei rufen.“ Darauf beschimpft ihn ein Teilnehmer als „Terroristen“.
Die russische Moderatorin des Senders kommentierte, der Vorfall sei Ausdruck eines Protests gegen „doppelte Standards“ der polnischen Regierung. Polen habe einerseits zu Frieden aufgerufen, andererseits aber Kiew militärisch unterstützt. Ein weiterer Teilnehmer warf Polen vor, „Hunderte Denkmäler sowjetischer Soldaten“ zerstört zu haben.
Krajewski erklärte, der Vorfall sei „mit voller Absicht“ durchgeführt worden. Wenn eine gut vorbereitete Gruppe mit Transparenten eine vorbeigehende Person angreife, könne man „nicht von einem Zufall sprechen“. Die polnische Botschaft habe eine Protestnote an das russische Außenministerium geschickt.
PAP/jc