Deutsche Redaktion

Medien: USA unter Trumps Führung brechen mit Europa

08.12.2025 08:00
Wer es bislang nicht glauben wollte, habe es nun schwarz auf weiß: Die USA unter Donald Trump lösen sich von Europa – von jenem Verbündeten, aus dem einst die amerikanische Gesellschaft hervorging, schrieb die Schweizer Zeitung „NZZ am Sonntag“ in ihrem Kommentar zur neuen Sicherheitsstrategie der USA.
Medien zufolge sei ein zentrales Ziel der US-Politik gegenber Europa in der am Freitag verffentlichten nationalen Sicherheitsstrategie der Vereinigten Staaten unter anderem die Rckkehr zu strategischer Stabilitt in den Beziehungen zu Russland. Europa msse auch mehr Verantwortung fr seine eigene Verteidigung bernehmen und eine weitere NATO-Er
Medien zufolge sei ein zentrales Ziel der US-Politik gegenüber Europa in der am Freitag veröffentlichten nationalen Sicherheitsstrategie der Vereinigten Staaten unter anderem die Rückkehr zu strategischer Stabilität in den Beziehungen zu Russland. Europa müsse auch mehr Verantwortung für seine eigene Verteidigung übernehmen und eine weitere NATO-Er EPA/BONNIE CASH

„Die Strategie erkennt keine Wertegemeinschaft mehr an. Stattdessen bewertet die Trump-Administration Staaten danach, wie gut sie amerikanische Interessen fördern können. Das ist die merkantilistische Seite von Trumps Amerika“, schrieb die „Neue Zürcher Zeitung“ in ihrer Sonntagsausgabe. Das Blatt hob zugleich eine ideologische Komponente in der neuen Politik Washingtons hervor und erinnerte an die Februar-Rede des US-Vizepräsidenten J.D. Vance auf der Münchner Sicherheitskonferenz. „In seiner Ansprache warf er den Europäern Zensur und undemokratisches Verhalten vor. Gemeint waren Ermittlungen wegen Hassrede im Internet oder das Ausschließen rechtsextremer Parteien“, hieß es.

USA unterstützen extreme Rechte und undemokratische Regierungen
„Die neue Sicherheitsstrategie der USA gehe noch einen Schritt weiter und behaupte, europäischen Staaten drohe wegen ihrer Zulassung massiver Migration eine ‚zivilisatorische Katastrophe‘. Deshalb wollen die USA unter Trump Parteien mit ähnlichen Ansichten in Europa unterstützen. Klar gesagt: anti-pluralistische, rechtsextreme Parteien und illiberale Demokratien wie Ungarn. Das ist nicht der Westen, den wir kennen“, so die NZZ.

Bruch mit der bisherigen Außenpolitik. Kreml zufrieden

Medien zufolge sei ein zentrales Ziel der US-Politik gegenüber Europa in der am Freitag veröffentlichten nationalen Sicherheitsstrategie der Vereinigten Staaten unter anderem die Rückkehr zu strategischer Stabilität in den Beziehungen zu Russland. Europa müsse auch mehr Verantwortung für seine eigene Verteidigung übernehmen und eine weitere NATO-Erweiterung verhindern. Das Dokument markiert in vielen zentralen Punkten einen Bruch mit der bisherigen US-Außenpolitik. Es verlagert den Schwerpunkt von der Konkurrenz mit China hin zur inneren Sicherheit und definiert die westliche Hemisphäre als amerikanische Einflusszone.

Der Kreml hat die neue amerikanische Nationale Sicherheitsstrategie und den Verzicht darauf, Russland als „unmittelbare Bedrohung“ zu bezeichnen, begrüßt, erklärte Kreml-Sprecher Dmitrij Peskow laut einem Reuters-Bericht vom Sonntag. Man betrachte dies als einen positiven Schritt, so Peskow. Zugleich betonte er, Moskau werde die neue Strategie sorgfältig analysieren, bevor weitergehende Schlussfolgerungen gezogen würden. „Wir müssen sie uns auf jeden Fall genauer ansehen und gründlich prüfen“, sagte er.

PAP/dziennik/ps

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