Deutsche Redaktion

EU: Polen vom Migrationspakt ausgenommen

11.11.2025 22:00
Wie die Europäische Kommission am Dienstag erklärte, ständen Bulgarien, Tschechien, Estland, Kroatien, Österreich und Polen derzeit unter erheblichem Migrationsdruck. Im kommenden Jahr dürften diese Länder daher im Rahmen des neuen EU-Asyl- und Migrationspakts vollständige oder teilweise Ausnahmen von der Umverteilung von Migranten beantragen können.
Auf die Frage nach Polen sagte Magnus Brunner, Warschau stehe angesichts der Aufnahme einer groen Zahl von Menschen mit vorbergehendem Schutzstatus aus der Ukraine vor einer ernsthaften Herausforderung. Nach dem am Dienstag gefassten Beschluss knne Polen beim Rat beantragen, ganz oder teilweise von der Solidarittsregelung ausgenommen zu werden.
Auf die Frage nach Polen sagte Magnus Brunner, Warschau stehe angesichts der Aufnahme einer großen Zahl von Menschen mit vorübergehendem Schutzstatus aus der Ukraine vor einer ernsthaften Herausforderung. Nach dem am Dienstag gefassten Beschluss könne Polen beim Rat beantragen, ganz oder teilweise von der Solidaritätsregelung ausgenommen zu werden.EPA/OLIVIER HOSLET

Der Pakt ermöglicht es den Mitgliedstaaten, Solidarität auf drei Arten zu zeigen: durch die Aufnahme von Migranten, finanzielle Beiträge oder operative Unterstützung. Migrationskommissar Magnus Brunner nannte das System flexibel, da die Länder „auch alternative Maßnahmen zur Umsiedlung wählen können“, was bedeutet, dass „Umsiedlung nicht verpflichtend ist“.
Auf die Frage nach Polen sagte Brunner, Warschau stehe angesichts der Aufnahme einer großen Zahl von Menschen mit vorübergehendem Schutzstatus aus der Ukraine vor einer ernsthaften Herausforderung. Nach dem am Dienstag gefassten Beschluss könne Polen beim Rat beantragen, ganz oder teilweise von der Solidaritätsregelung ausgenommen zu werden.

„Migrationslage in der EU hat sich verbessert“
Die Kommission hat auch den ersten Europäischen Jahresbericht zu Asyl und Migration für den Zeitraum Juli 2024 bis Juni 2025 veröffentlicht. Dem Bericht zufolge habe sich die Migrationslage in der EU verbessert. Die Zahl der illegalen Grenzübertritte sei um 35 Prozent gesunken, was die Kommission auf eine intensivere Zusammenarbeit mit Partnerländern zurückführe.

Herausforderungen seien nach wie unbefugte Bewegungen innerhalb der EU, die weitere Unterstützung für Kriegsflüchtlinge aus der Ukraine sowie die Instrumentalisierung der Migration durch Russland und Weißrussland an den Außengrenzen der EU. Auch Rückführungen und Wiedereinreisen bleiben ein Problem. Auf Basis ihrer Bewertung erklärte die Kommission, dass Griechenland und Zypern aufgrund überdurchschnittlicher Ankünfte weiterhin besonders unter Druck stehen. Auch Spanien und Italien würden hohe Zahlen verzeichnen, insbesondere nach Rettungseinsätzen im Mittelmeer.

Sobald der Pakt in Kraft tritt, könnten diese vier Länder auf die künftige Solidaritätsklausel zurückgreifen. Belgien, Bulgarien, Deutschland, Estland, Irland, Frankreich, Kroatien, Lettland, Litauen, die Niederlande, Polen und Finnland stehen potenziell unter hohem Druck, sei es durch große Migrantenquoten oder die potenzielle Instrumentalisierung von Migration, hieß es.

Unterstützung gegen Drohnen
Angesichts zunehmender hybrider Bedrohungen und häufigerer Drohnenvorfälle an den Grenzen kündigte die Kommission eine Ausschreibung auf über 250 Millionen Euro an, um Ausrüstung zur Erkennung und Neutralisierung von Drohnen zu beschaffen. Der Vorschlag geht nun an den EU-Rat. Dort soll die Größe des Solidaritätspools festlegt und der „faire Anteil“ jedes Mitgliedstaats bestimmt werden. Wie die Kommission erklärte, werde sie den Migrationsdruck jährlich neu bewerten, um die Herausforderungen und Verpflichtungen innerhalb des Blocks auszugleichen.

PAP/ps

Streit um Migrationspakt und Grenzkontrollen geht weiter

20.03.2025 17:00
„Es gibt weder eine technische noch eine nachrichtendienstliche Notwendigkeit, Grenzkontrollen an der deutsch-polnischen Grenze einzuführen“, betonte der Vizechef des Innenministeriums Maciej Duszczyk im Sejm. Nach Ansicht der oppositionellen Partei Recht und Gerechtigkeit PiS sei die polnische Seite „völlig untätig“, was die Situation an der Grenze zu Deutschland angehe.

Demonstration in Warschau gegen EU-Migrationspakt

11.05.2025 06:45
In Warschau haben am Samstag mehrere Hundert Menschen gegen den EU-Migrationspakt demonstriert. Zu dem Protest hatte die nationalkonservative Bewegung „Ruch Obrony Granic“ (Bewegung zur Verteidigung der Grenzen) des Aktivisten Robert Bąkiewicz aufgerufen. Die Teilnehmer forderten die Wiederherstellung vollständiger Kontrollen an der deutsch-polnischen Grenze und lehnten die geplante Umverteilung von Migranten innerhalb der EU ab.

Polen lehnt Zuweisung illegaler Migranten ab

09.10.2025 11:23
Polen wird keine illegale Migranten akzeptieren, das geht aus einem Brief von Polens Präsident Karol Nawrocki an die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, hervor. 

Inoffiziell: Polen vom Migrationspakt ausgenommen

11.10.2025 07:45
Polen soll nach Informationen aus Brüssel vom umstrittenen EU-Migrationspakt teilweise ausgenommen werden. Wie der Sender RMF FM berichtete, will die Europäische Kommission Polen von der sogenannten „verpflichtenden Solidarität“ entlasten. Dieses Instrument sieht die Aufnahme von Migranten, Ausgleichszahlungen oder operative Unterstützung vor.

Tusk: Keine verpflichtende Migranten-Umverteilung in Polen

12.10.2025 07:58
Polen wird nach Informationen aus Brüssel vom umstrittenen EU-Migrationspakt teilweise ausgenommen werden. „Ich habe gesagt, es wird keine Umverteilung von Migranten in Polen geben – und es wird sie nicht geben! Punkt“, erklärte Tusk am Samstag auf der Plattform X.