Deutsche Redaktion

Musk fordert Auflösung der EU – Zustimmung von Medwedew, scharfe Kritik von Polens Außenminister Sikorski

08.12.2025 12:27
Ein Kommentar des US-Milliardärs Elon Musk zur Zukunft der Europäischen Union hat am Samstag eine Welle politischer Reaktionen ausgelöst. Musk schrieb auf der Plattform X, die EU solle „aufgelöst“ werden, damit die Souveränität der Mitgliedstaaten gestärkt werde. Zustimmung kam aus Moskau – worauf Polens Außenminister Radosław Sikorski mit deutlicher Kritik reagierte.
Szef MSZ odpowiedział Elonowi Muskowi
Szef MSZ odpowiedział Elonowi MuskowiFoto: PAP/EPA/MAX SLOVENCIK

„Die Europäische Union sollte abgeschafft und die Souveränität an die einzelnen Länder zurückgegeben werden, damit Regierungen ihre Bürger besser vertreten können“, schrieb Musk. Der ehemalige russische Präsident Dmitri Medwedew antwortete prompt: „Ganz genau.“

Sikorski veröffentlichte daraufhin die beiden Beiträge und kommentierte: „Falls noch jemand Zweifel hatte, wem die ganze anti-europäische Souveränitätsrhetorik dient: jenen, die mit Hass Geld verdienen wollen, und jenen, die Europa erobern wollen.“

Bereits zuvor hatte sich Sikorski zu einem weiteren Musk-Beitrag geäußert. Der Unternehmer hatte gefragt, wie lange es dauern werde, bis die EU „nicht mehr existiert“. Dazu schrieb er: „Löst die EU auf.“

Sikorski entgegnete: „Flieg zum Mars. Dort gibt es keine Zensur von Nazi-Grüßen.“ Damit spielte er auf einen Vorfall an, bei dem Musk während einer Veranstaltung in Washington mehrfach einen entsprechenden Gestus gezeigt hatte.

Die jüngsten Wortgefechte reihen sich ein in eine längere Serie öffentlicher Auseinandersetzungen zwischen Musk und Sikorski. Bereits im März hatten beide heftig über Musks Rolle beim Satellitensystem Starlink gestritten, das von der Ukraine genutzt wird. Musk hatte damals behauptet, ein Abstellen des Dienstes könne den Frontverlauf entscheidend verändern. Sikorski erwiderte, Polen bezahle die ukrainische Nutzung im Rahmen einer bilateralen Vereinbarung. Musk reagierte mit den Worten: „Sei still, kleiner Mann.“


PAP/TVN/jc