Deutsche Redaktion

Polen betont Rolle in Ukraine-Diplomatie – trotz Abwesenheit beim London-Gipfel

09.12.2025 11:35
Trotz seiner Abwesenheit beim Londoner Ukraine-Treffen, sei Polen eng in die internationalen Gespräche eingebunden, versicherte der stellvertretende Außenminister Marcin Bosacki. Wie Bosacki am Dienstag im Sender TVP Info sagte, nahm Außenminister Radosław Sikorski unmittelbar nach dem London-Gipfel an einer Telekonferenz mit dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj und dem britischen Premier Keir Starmer teil.
Sikorski zwołał pilne spotkanie szefów MSZ Rady Państw Morza BałtyckiegoRadosław Sikorski X.comscreenshot
Sikorski zwołał pilne spotkanie szefów MSZ Rady Państw Morza Bałtyckiego/Radosław Sikorski X.com/screenshotRadosław Sikorski X.com/screenshot

Am Montag hatten Starmer, Selenskyj, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der deutsche Kanzler Friedrich Merz in London über die Lage in der Ukraine beraten. Nach Angaben von Downing Street wurden bei dem Treffen unter anderem die Bedeutung der von den USA geführten Friedensgespräche für die europäische Sicherheit und die bisherigen Fortschritte hervorgehoben.

Bosacki erklärte, Sikorski habe zeitgleich in einer von ihm einberufenen Videositzung der Außenminister des Ostseerats teilgenommen. Dort seien auch die EU-Außenbeauftragte Kaja Kallas und weitere Vertreter zugeschaltet gewesen. Die Beratungen hätten sich auf zentrale Sicherheitsfragen in der Region konzentriert, darunter die laufenden Gespräche über ein mögliches Ende der Kämpfe in der Ukraine sowie EU-Vorhaben wie die geplante Reparationsanleihe.

Spekulationen, wonach interne politische Spannungen in Polen der Grund für die Abwesenheit beim Londoner Treffen gewesen seien, wies Bosacki zurück. Zwar habe der Präsident das Recht, Polen international zu vertreten, doch die Gestaltung der Außenpolitik liege laut Verfassung beim Regierungschef und der Regierung, betonte er.

Downing Street teilte nach dem Londoner Treffen mit, die Staats- und Regierungschefs Großbritanniens, Frankreichs, Deutschlands und der Ukraine sowie weitere europäische Partner seien sich einig, dass der Konflikt einen „kritischen Moment“ erreicht habe. Die Unterstützung für Kiew müsse weiter verstärkt werden, um dessen Verteidigungsfähigkeit angesichts anhaltender russischer Angriffe zu sichern. Zugleich bekräftigten sie die Notwendigkeit eines „gerechten und dauerhaften Friedens“ mit belastbaren Sicherheitsgarantien für die Ukraine.


PAP/jc

Sikorski: Perspektiven für Frieden in der Ukraine „gehen in die richtige Richtung“

26.11.2025 11:02
Polens Außenminister Radosław Sikorski sieht vorsichtige Fortschritte in den Bemühungen um einen möglichen Frieden in der Ukraine. Nach einer Videokonferenz der sogenannten „Koalition der Willigen“ sagte er am Dienstagabend, die Aussichten auf eine Einigung entwickelten sich „in eine bessere Richtung“. Zugleich äußerte er weiterhin erhebliche Zweifel an der Bereitschaft des russischen Präsidenten Wladimir Putin, einem für die Ukraine akzeptablen Abkommen zuzustimmen.

Genf ohne Polen

26.11.2025 12:30
Die Abwesenheit Polens am Verhandlungstisch in Genf, wo über die Zukunft der Ukraine beraten wurde, sorgt in Polen für Irritationen. Hauptsächlich außerhalb Regierungskreisen. Experten und Diplomaten sehen dies als eine Niederlage der Regierung an. Polen, trotz intensiver Unterstützung Kiews seit Beginn des Krieges, sei in diesem Gesprächsformat übergangen worden. Mehr dazu in der Presseschau.

Außenminister: „Eine Art Nord Stream, aber mal hundert“

30.11.2025 08:05
Polens Außenminister Radosław Sikorski hat Überlegungen deutlich kritisiert, wonach die Ukraine im Zuge möglicher Friedensverhandlungen Gebietsverluste hinnehmen könnte. Hintergrund sind Berichte, dass Teile der US-Verhandlungsführung unter Donald Trump Russland wirtschaftliche Zugeständnisse machen wollen. „Polen wird sich nicht am Feilschen um ukrainisches Land beteiligen; wir werden solche Dinge bewerten, aber nicht absegnen“, sagte Sikorski am Samstag im Sender TVN24.

Friedensgespräche in Moskau: Rubio spricht von Fortschritten, Selenskyj sagt Treffen mit Witkoff ab

03.12.2025 10:45
US-Außenminister Marco Rubio sieht in den Gesprächen zwischen Washington und Moskau über ein mögliches Ende des Kriegs in der Ukraine erste Fortschritte. Selenskyj sagte ein für heute angesetztes Treffen mit US-Unterhändler Steve Witkoff indes offenbar ab. Auch russische Oppositionspolitiker äußern sich kritisch.

Trump wirft Selenskyj Zögern bei Friedensvorschlag vor

08.12.2025 11:43
US-Präsident Donald Trump hat den ukrainischen Staatschef Wolodymyr Selenskyj als Hindernis für Fortschritte bei den laufenden Friedensbemühungen zwischen der Ukraine und Russland bezeichnet. Selenskyj habe sich bislang nicht mit einem Vorschlag befasst, den – nach Darstellung Trumps – Russland bereits akzeptiert habe.