Russland verstärkt nach Einschätzung unabhängiger Beobachter seine militärischen Angriffe in der Ostukraine und bereitet sich auf eine entscheidende Phase der Kämpfe um den Donbas vor. Wie das unabhängige Portal Meduza berichtet, greift Russland derzeit gleichzeitig neun ukrainische Städte an. Parallel dazu verhandelt die Ukraine mit den Vereinigten Staaten über einen Entwurf für ein mögliches Friedensabkommen.
Zu den angegriffenen Städten zählen unter anderem Pokrowsk, Myrnohrad und Lyman. Experten gehen davon aus, dass Russland zudem eine Einnahme von Kramatorsk sowie weiterer Gebiete in den Regionen Charkiw, Cherson, Saporischschja und Dnipropetrowsk anstrebt. Unabhängige Militäranalysten schließen nicht aus, dass es sich um die letzten großen Gefechte dieses Krieges handeln könnte.
Nach Einschätzung der Experten setzt Moskau große Truppenkontingente ein und nimmt dabei hohe Verluste in Kauf. Ziel sei es, die Ukraine militärisch zu schwächen und Teile des Donbas unter Kontrolle zu bringen, auch ohne direkte Kämpfe. Vor diesem Hintergrund fordert Präsident Wladimir Putin, einen Waffenstillstand erst nach dem Rückzug ukrainischer Truppen aus dem Donbas zu vereinbaren.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj lehnt diese Forderung ab. Er erklärte, über die Zukunft des Donbas sollten die Bürgerinnen und Bürger der Ukraine selbst entscheiden, etwa im Rahmen eines Referendums.
IAR/adn