Deutsche Redaktion

Runder Tisch verschwindet aus Präsidentenpalast

18.12.2025 16:20
Karol Nawrocki hat am Donnerstag entschieden, den historischen Runden Tisch aus dem Präsidentenpalast zu entfernen. Nach Ansicht des Präsidenten sollte das Möbel ins Museum der Geschichte Polens treffen. Wie Nawrocki erklärte, sei heute „der Postkommunismus in Polen zu Ende gegangen.“
Im Prsidentenpalast dauert der Abbau des Runden Tisches an. Der Prsidentenpalast ist mit Sicherheit nicht der Ort, an dem der Runde Tisch weiterhin stehen sollte. Dieser Ort ist das Museum der Geschichte Polens. Wir bergeben den Runden Tisch der Geschichte, erklrte der Prsident whrend der Arbeiten auf einer Konferenz im Saal.
Im Präsidentenpalast dauert der Abbau des Runden Tisches an. „Der Präsidentenpalast ist mit Sicherheit nicht der Ort, an dem der Runde Tisch weiterhin stehen sollte. Dieser Ort ist das Museum der Geschichte Polens. Wir übergeben den Runden Tisch der Geschichte“, erklärte der Präsident während der Arbeiten auf einer Konferenz im Saal. PAP/Albert Zawada

Im Präsidentenpalast dauert der Abbau des Runden Tisches an. „Der Präsidentenpalast ist mit Sicherheit nicht der Ort, an dem der Runde Tisch weiterhin stehen sollte. Dieser Ort ist das Museum der Geschichte Polens. Wir übergeben den Runden Tisch der Geschichte“, erklärte der Präsident während der Arbeiten auf einer Konferenz im Saal. Wie Nawrocki hinzufügte, sollen Besucher das Möbel ab dem Jahr 2027 im Museum „als historisches Exponat“ besichtigen können.

Am Runden Tisch würden gleichzeitig weiterhin wissenschaftliche und akademische Debatten stattfinden können. Im wichtigsten Gebäude der Republik, dem Präsidentenpalast, solle der Runde Tisch jedoch „nicht das Symbol sein, das vor allem von unserer Zukunft erzählt“. „Denn heute, im 21. Jahrhundert, müssen junge Polen (…) ebenso wie meine Generation keine Kompromisse mit ehemaligen Diktatoren, Kommunisten oder Postkommunisten eingehen“, sagte Nawrocki.

„Heute ist der Postkommunismus in Polen zu Ende gegangen“
Zum Abschluss seiner Rede sagte Nawrocki, er wolle eine Aussage aus dem Jahr 1989 neu fassen. „Eine Theater- und Filmschauspielerin sagte 1989 in einer Fernsehsendung mit Begeisterung: Heute, meine Damen und Herren, ist der Kommunismus in Polen zu Ende gegangen“, erklärte der Präsident. Diese Worte seien jedoch verfrüht gewesen. Nach 1989 hätten, Nawrocki nach, kommunistische Funktionäre und Eliten, darunter Beamten des Staatssicherheitsdienstes, weiterhin eine bedeutende Rolle gespielt. „Indem ich die Worte dieser Schauspielerin aus dem Jahr 1989 aufgreife, möchte ich heute mit Stolz sagen – und ich hoffe, nicht verfrüht: Heute, meine Damen und Herren, ist der Postkommunismus in Polen zu Ende gegangen. Es lebe ein freies Polen“, betonte Nawrocki.

Gespräche am Runden Tisch

Der historische Runde Tisch befand sich bislang im Säulensaal des Präsidentenpalastes. An ihm hatten Vertreter der kommunistischen Staatsführung und der demokratischen Opposition ihre Plenargespräche Ende der 80er Jahre geführt. Die Gespräche am Runden Tisch hatten fast zwei Monate gedauert. Zu ihren Ergebnissen zählten unter anderem teilweise freie Wahlen zum Sejm, aus denen die „Solidarność„ als klarer Sieger hervorgegangen war.

PAP/TVN24/ps

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