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BiznesAlert: Nord Stream 2 zahlt für Umfragen zur Unterstützung von Nord Stream 2

14.04.2020 12:03
Die Free Russia Foundation hat einen Bericht über Desinformationskampagnen für das umstrittene Nord Stream 2-Projekt veröffentlicht, die mit Hilfe von gefälschten Umfragen geführt werden. 
Gerhard Schroeder
Gerhard Schroeder360b/Shutterstock.com

Die Free Russia Foundation hat einen Bericht über Desinformationskampagnen für das umstrittene Nord Stream 2-Projekt veröffentlicht, die mit Hilfe von gefälschten Umfragen geführt werden. Wie das Nachrichtenportal für Energiewesen BiznesAlert erklärt, gehe es hierbei um eine öffentliche Meinungsumfrage, die zeige, dass der deutschen Bevölkerung der Bau der Nord Stream 2 von Russland nach Deutschland gefalle. Die Umfrage soll vom Osteuropaverein der Deutschen Wirtschaft (ODW) finanziert worden sein. Biznesalert erinnert, dass der 2018 gegründete Verein schon von der Zeitung Politico als Nord Stream 2-Lobbyorganisation bezeichnet wurde.

Vertreter der ODW, heißt es weiter, sollen sich im Dezember 2019 sogar mit Wladimir Putin getroffen haben. Was mehr, Mario Mehren, der Präsident der deutsch-russischen Wintershall Dea, soll Mitglied der russischen ODW-Arbeitsgruppe sein. Zugleich sei er aber auch Teilhaber des Nord Stream 2-Aktionärsausschusses, zusammen mit dem ehemaligen Bundeskanzler Gerhard Schröder und Elena Burmistrowa, der Leiterin von Gazprom Export. Alle diese Beamten haben eine Verbindung zum Kreml.

Es gäbe aber noch andere sensationelle Fakten. Hinter der Umfrage, soll auch die Agentur Forsa Politik-und Sozialforschung AG stehen, die in der Vergangenheit der Manipulation und Falschheit von Umfragedaten zur Privatisierung der Eisenbahnen in Deutschland, beschuldigt wurde.

Die Umfrage von Personen, die mit dem Nord Stream 2-Projekt in Verbindung stehen und von einer verdächtigen Behörde durchgeführt wurde, überzeuge die Öffentlichkeit in russischer und deutscher Sprache davon, dass nur 10 Prozent der Deutschen die USA als vertrauenswürdigen Rohstofflieferanten anerkennen. 55 Prozent sollen sich engere wirtschaftliche Beziehungen zu Russland wünschen. 77 Prozent der Befragten sollen demnach den Bau von Nord Stream 2 trotz der Kritik der USA an dem Projekt unterstützen.

Laut der Free Russia Foundation, solle die Desinformationskampagne für Nord Stream 2 eine "soziale und politische Dynamik" schaffen, damit die Gaspipeline so schnell wie möglich fertiggestellt werde, damit Gazprom seinen Markt nicht an LNG aus den USA verliere. Der Kreml wolle zudem die Öffentlichkeit davon überzeugen, dass die Nord Stream 2 ein rein wirtschaftliches Unternehmen und keine politische Waffe sei, so BiznesAlert.

BiznesAlert/ps