In Polen sollen Grundschüler der Klassen 1 bis 3 ab dem 18. Januar wieder in Klassenräumen unterrichtet werden. Zu dieser Lockerung der bisherigen Corona-Regeln habe man sich entschieden, da der Fernunterricht für diese Altersgruppe wenig effizient sei und eine Belastung für die Eltern bedeute, sagte Bildungsminister Przemysław Czarnek am Montag in Warschau.
"Ich bin fest davon überzeugt, dass wir alles Mögliche gemacht haben, um die Schulen für diese besondere Zeit anzupassen", sagte er.
Alle weiteren Einschränkungen des öffentlichen Lebens zum Schutz gegen eine Ausbreitung des Coronavirus sollen vorerst auch über den 17. Januar hinaus bestehen bleiben, sagte Gesundheitsminister Adam Niedzielski.
"Ich glaube, dass eine zweiwöchige Verlängerung es uns erlauben wird, die Einschränkungen im Februar, Schritt für Schritt, ganz langsam aufzuheben. Wenn der Trend von 10 Tausend gemeldeten Neuinfektionen am Tag anhält, dann werden wir gewisse Lockerungen vornehmen", sagte Niedzielski.
Seit dem 28. Dezember gilt in Polen ein verschärfter Lockdown. Geschäfte in Einkaufszentren sind geschlossen - mit Ausnahme von Lebensmittelläden, Apotheken und Drogerien. Auch Hotels haben ihren Betrieb vorübergehend eingestellt. Die Skipisten sind ebenfalls geschlossen. Außerdem müssen sich Menschen, die in der fraglichen Zeit mit Reisebussen, per Bahn oder Flugzeug aus dem Ausland nach Polen einreisen, in eine zehntägige Quarantäne begeben. Ausgenommen von der Regelung sind Personen, die zu beruflichen Zwecken einreisen.
Wie die anderen EU-Länder hat Polen nach Weihnachten mit den Corona-Impfungen begonnen. Seitdem wurden 203 000 Menschen geimpft, vor allem medizinisches Personal.
Für Debatten im Land sorgt ein Skandal um Prominente, die vor dem Jahreswechsel in der Warschauer Medizinischen Universität bevorzugt geimpft worden waren. Gesundheitsminister Niedzielski forderte den Rektor der Uni-Klinik nun zum Rücktritt auf. Er sehe keine Grundlage mehr für eine Zusammenarbeit.
afx/IAR/jc