Deutsche Redaktion

Polens Staatspräsident über Migranten im US-Sender Fox News

28.09.2021 11:01
Andrzej Duda war Gast beim US-amerikanischen Fernsehmoderator Tucker Carlson. In dem Interview im TV-Sender Fox News wurde unter anderem die Migrationsfrage angesprochen. 
Andrzej Duda
Andrzej DudaGrzegorz Jakubowski/KPRP

Wie Duda erinnerte, habe sich Polen schon 2015 gegen das sogenannte Quotensystem ausgesprochen. "Wir haben uns damals nicht mit der von einigen EU-Mitgliedstaaten vorgeschlagenen Flüchtlingsverteilung einverstanden erklärt", sagte Duda während der "Tucker Carlson Tonight"-Show.

Die EU-Innenminister hatten im September 2015 gegen den Widerstand mehrerer osteuropäischer Länder die Umverteilung von 160.000 Asylbewerbern aus Italien und Griechenland beschlossen. Sie sollten bis September 2017 nach einem Quotensystem in andere Mitgliedstaaten gebracht werden. Andrzej Duda bekräftigte daraufhin, Warschau werde der Festsetzung von Quoten für Polen „oder irgendein anderes EU-Land“ nicht zustimmen. Als Gegenzug hat die Europäische Kommission Polen mit Sanktionen für seine Haltung in der Migrationskrise gedroht.

„Meine Antwort und die Haltung der polnischen Regierung war und ist in dieser Sache ganz einfach. Wir sind bestimmt kein geschlossenes Land“, sagte Staatspräsident Andrzej Duda im TV-Interview. „Wir sind ein offenes Land, das dem Schengen-Raum angehört, wir beschützen Europas Außengrenzen zu Kaliningrad, Weißrussland und der Ukraine. Diesen Pflichten kommen wir nach. Gleichzeitig stehen unsere Grenzen für jeden offen, der legal nach Polen einreisen möchte. Jedes Jahr vergeben wir 1,3 Millionen Visen an weißrussische und ukrainische Bürger. In Polen leben und arbeiten sehr viele Ukrainer und Weißrussen. Sie haben sich in unsere Gesellschaft sehr gut integriert“, betonte Duda am Montag.

„Ich werde es nicht erlauben, dass Menschen nach Polen gegen ihren Willen gebracht werden. Wer nach Polen kommen will, bitte sehr, der ist uns willkommen. Wer Hilfe und Schutz braucht, der wird Hilfe und Schutz bei uns finden. Aber wir können einer forcierten Umverteilung nicht zustimmen, besonders dann nicht, wenn die Menschen in Polen nicht bleiben wollen. Unsere Grenzen nach Deutschland und nach Tschechien sind offen, jeder kann sie durchqueren. Sollen wir die Menschen einsperren, damit sie nicht in den Westen fliehen?“, fragte Duda.

Mit Bezug auf die aktuelle Migrationskrise an der Grenze Polens zu Weißrussland sagte Duda, sie sei das Ergebnis eines "absolut unverantwortlichen Verhaltens der belarussischen Behörden“. "Polens Ostgrenze ist die Grenze des Schengen-Raums. Es ist unsere Pflicht, sie vor illegaler Migration zu schützen", sagte er.


PAP/Fox News/jc