Der stellvertretende Sprecher des russischen Parlaments wiederholte in dem Interview die Propaganda-Botschaft des Kremls. Anstelle des Wortes "Krieg" sprach er von einer "Spezialoperation". Er behauptete, dass "die Friedenstruppen systematische Fortschritte machen". "Trotz der Hilfe aus Europa und der Hysterie von Boris Johnson und Mario Draghi werden wir die Sonderoperation beenden, wenn es uns passt", sagte Peter Tolstoi.
"Ich denke, wir werden an der Grenze zu Polen halt machen", fügte er hinzu.
Der Politiker - ein Urenkel des Schriftstellers Lew Tolstoi - wiederholte die gelogene Behauptung, Russlands Ziel sei die "Entnazifizierung der Ukraine", schrieb die ukrainische Nachrichtenagentur Unian. In Wirklichkeit sollen die russischen Truppen Wohnhäuser beschießen, Zivilisten foltern und töten. Tolstoi drohte auch Finnland und Schweden, die möglicherweise bald einen Antrag auf Beitritt zur NATO stellen werden. "Wenn sie dem Bündnis beitreten, werden sie unsere Atomraketen an ihren Grenzen haben", sagte er.
"Das zeigt, was die russische Elite denkt"
Mykhailo Podolak, Berater des Kabinettschefs des ukrainischen Präsidenten, reagierte auf die Worte des Russen. "Das zeigt, was die politischen Eliten der Russischen Föderation wirklich denken. Das ist nicht die Art und Weise, wie nur Putin denkt. Sie leben es, sie wollen alle vernichten", sagte er im Fernsehsender Ukraine 24. Er fügte hinzu, dass die Worte des stellvertretenden Duma-Chefs zeigen, dass die russischen Behörden die Ukraine zerstören wollen.
"Dies ist ein Völkermord, der sich nicht auf die ethnische Zugehörigkeit, sondern auf die Nationalität der Ukrainer bezieht. Sie sprechen ganz offen darüber", stellte er fest.
la Repubblica/Unian/ps