Der Präsident von Kasachstan, Kassym-Schomart Tokajew, hat die Regierung angewiesen, die Öl-Versorgungsrouten nach Westen zu diversifizieren und die Russische Föderation zu umgehen. Der kasachische Führer traf die Entscheidung, nachdem ein russisches Gericht in der Stadt Noworossijsk den Kaspischen Gasnetzbetreiber am Mittwoch angeordnet hatte, wegen vermeintlicher Probleme mit Ölverschmutzungen den Betrieb für 30 Tage einzustellen.
Der Schritt Moskaus blockiert den Zugang von kasachischem Öl zum europäischen Markt über die Russische Föderation vollständig, berichteten Medien. Auf dieser Route wird etwa 1 Prozent des weltweiten Öls befördert. Astana hat daher die Verbesserung der Hafeninfrastruktur im Kaspischen Meer als „strategische Aufgabe“ der Regierung genannt.
„Die vorrangige Richtung ist die transkaspische Route. (...) Kasachstan war nie ein Seeland und hat daher die Möglichkeiten des Seetransports nicht voll ausgeschöpft. Jetzt sind andere Zeiten“, wurde Tokajew vom Präsidentenportal zitiert.
Kasachstan ist auf russische Gasleitungen angewiesen, um Öl nach Europa zu exportieren.
„Die Schließung der Pipeline, die Öl aus dem riesigen kasachischen Tengiz-Feld über Russland zum Schwarzen Meer transportiert, wird den Ölmarkt ebenso belasten, wie er unter einem seiner schlimmsten Versorgungsprobleme seit dem arabischen Ölembargo in den 1970er Jahren leidet“, schrieb die Reuters Nachrichtenagentur.
Reuters, polskieradio.pl/ps