Deutsche Redaktion

Kriegsrecht bedeutet „eine verlorene Generation, ein verlorenes Jahrzehnt"

13.12.2022 18:46
Die Erinnerung an das Kriegsrecht und seine Opfer ist nicht nur für unsere Geschichte, sondern auch für die Gegenwart sehr wichtig, sagte Ministerpräsident Mateusz Morawiecki am 41. Jahrestag der Verhängung des Kriegsrechts in Polen.
Premier Morawiecki: stan wojenny doprowadził do cywilizacyjnej zapaści, na wiele lat przekreślił historyczne szanse naszego kraju
Premier Morawiecki: stan wojenny doprowadził do cywilizacyjnej zapaści, na wiele lat przekreślił historyczne szanse naszego krajuPAP/Mateusz Marek

„Es heißt, dass die Zeit Wunden heilt, aber die Zeit löscht auch die Erinnerung. Die Erinnerung an die Opfer des Kriegsrechts und die Erinnerung an das Kriegsrecht sind nicht nur für unsere Geschichte, sondern auch für unsere Gegenwart sehr wichtig", sagte Morawiecki am Dienstag im ehemaligen Gefängnis und heutigen Museum der Verstoßenen Soldaten in Warschau.

Das Kriegsrecht stehe „nicht nur für Zehntausende von Menschen, die verhaftet, interniert, geschlagen und gedemütigt wurden, sondern auch für mehr als 100 Ermordete, für viele weitere Opfer, die durch die Hände sog. unbekannter Täter starben. Täter, die nie gefunden wurden", betonte er.


41 lat temu, w nocy z 12 na 13 grudnia 1981 roku, komunistyczne władze wprowadziły w Polsce stan wojenny

Das Kriegsrecht bedeute auch „eine verlorene Generation, ein verlorenes Jahrzehnt ist, weil Polen seine Chance auf eine normale wirtschaftliche Entwicklung verloren hat", so Morawiecki.

„Hunderttausende zerbrochene Familien, die Auswanderung von über einer Million Menschen, die nie mehr nach Polen zurückgekehrt sind, das ist auch ein großer Verlust für unser Heimatland."

Der Premierminister hat an die Worte des damaligen US-Präsidenten Ronald Reagan: „Lasst Polen Polen sein, erlaubt Polen Polen zu sein", zu Beginn des Kriegsrechts erinnert. „Eine ganze Generation hat damals dafür gekämpft, dass Polen Polen ist, dass Polen frei und unabhängig ist", erklärte Morawiecki.


Das Kriegsrecht war in der Nacht zum 13. Dezember 1981 von General Wojciech Jaruzelski ausgerufen worden, um die Proteste der freien Gewerkschaft Solidarność zu beruhigen. Das Kriegsrecht war in der Nacht zum 13. Dezember 1981 von General Wojciech Jaruzelski ausgerufen worden, um die Proteste der freien Gewerkschaft Solidarność zu beruhigen.

Das Kriegsrecht war in der Nacht zum 13. Dezember 1981 von General Wojciech Jaruzelski ausgerufen worden, um die Proteste der freien Gewerkschaft Solidarność zu beruhigen. Insgesamt kamen an diesem Tag 70.000 Soldaten und 30.000 Beamte der ZOMO (militarisierte Einheiten der kommunistischen Miliz) zum Einsatz, um im ganzen Land Kontrollpunkte einzurichten. Es kam zur massenhaften Verfolgung von Gewerkschaftlern und Oppositionellen, die ihrerseits zu regelmäßigen Protestaktionen aufgerufen haben. Insgesamt wurden während des Kriegsrechts rund 10.000 Personen interniert.

Jaruzelski rechtfertigte seine Maßnahmen später damit, dass er einer drohenden sowjetischen Intervention zuvorkommen wollte. Nach der Wende konnten Historiker für diese Annahme keine Spuren in den russischen Akten finden.

PAP/ps