Deutsche Redaktion

Denkmal zu Ehren ermordeter Polen in Russland entfernt

14.05.2023 14:00
Die Demontage der Denkmäler erfolgte kurz nach der Beseitigung eines „Denkmals der Dankbarkeit gegenüber der Roten Armee" in Polen. 
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Bild:PAP/EPA/MAXIM SHIPENKOV

Ein an die polnischen und litauischen Opfer des sowjetischen Terrors erinnerndes Denkmal in Russland wurde entfernt, wie der polnische Botschafter in Moskau gegenüber der polnischen Nachrichtenagentur PAP erklärte. Die Denkmäler befanden sich neben einem Massengrab für die Opfer des Terrors der 1930er Jahre im Dorf Piwowaricha in der Nähe der östlichen Stadt Irkutsk. Sowohl die polnische Botschaft in Moskau als auch das polnische Konsulat in Irkutsk haben entsprechende Schritte im Zusammenhang mit diesem Vorfall unternommen.

Historikern zufolge wurden in den 1930er Jahren in der Nähe von Piwowaricha etwa 15.000 bis 17.000 Menschen durch den sowjetischen NKWD ermordet. Sowohl das Denkmal zu Ehren der Polen als auch das Kreuz zum Gedenken an die Litauer wurden 2015 errichtet. Die ersten Massengräber vor Ort wurden 1989 entdeckt.

Die Entfernung der Denkmäler erfolgt nicht lange nach der Demontage eines „Denkmals der Dankbarkeit für die Rote Armee" in der südpolnischen Stadt Głubczyce durch das polnische Institut des Nationalen Gedenkens (IPN). Die Einrichtung untersucht u.a. Verbrechen aus der Sowjetzeit und entfernt sowjetische Propaganda-Denkmäler aus Polen.


PAP/ps