Deutsche Redaktion

Sächsische Schüler zeigen Hitlergruß in Auschwitz

16.05.2023 21:02
Sechs Schülern aus Sachsen wird vorgeworfen, bei einer Bildungsreise zum ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau den Hitlergruß gezeigt zu haben. 
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Bild:shutterstock/Aija Lehtonen

Sechs Schülern aus Sachsen wird vorgeworfen, bei einer Bildungsreise zum ehemaligen Konzentrations- und Vernichtungslager Auschwitz-Birkenau den Hitlergruß gezeigt zu haben. Ermittlungen in dem Fall seien nun eingeleitet worden, sagte eine Sprecherin der Polizeidirektion Chemnitz. Sie bestätigte damit entsprechende Medienberichte, etwa der »Jüdischen Allgemeinen« .

„Dieser Vorfall schmerzt sehr”, sagte die Leisinger Schulleiterin Kristin Dorias-Thomas gegenüber dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND).

Das Foto, auf dem die deutschen Teenager den Hitlergruß zeigten, wurde vermutlich am 4. Mai auf dem Gelände der Internationalen Jugendbegegnungsstätte in Oświęcim aufgenommen. Auf dem Foto sind sechs Schüler zu sehen, von denen zwei die Nazi-Geste machen. Die Jugendlichen hatten das Bild laut Polizei in den sozialen Medien hochgeladen. Die Behörden ermitteln nun wegen der Verwendung von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen.

„Die Liste unserer Angebote und Projekte zu den Themen Demokratie, Toleranz und Respekt ist lang. Deshalb schmerzt dieser Vorfall sehr. Er zeigt aber auch, dass wir deshalb weitermachen müssen. Jetzt erst recht", betonte Kristin Dorias-Thomas gegenüber dem RND. „Dieser Vorfall zeigt, wie wichtig demokratische Bildung und all die Projekte sind, die wir seit Jahren an unserer Schule leben und praktizieren. Genau diesen Weg müssen wir weitergehen. Erst recht nach einem solchen Vorfall.”

In Auschwitz ermordeten die Deutschen mindestens 1,1 Millionen Menschen, hauptsächlich Juden, aber auch Polen, Roma, sowjetische Kriegsgefangene und Menschen anderer Nationalitäten. Polen waren die zweitgrößte Gruppe von Häftlingen.


PAP/jc