„Schritt für Schritt beginnen wir eine internationale Diskussion über die Möglichkeiten der Entschädigung für den Zweiten Weltkrieg durch Deutschland", sagte ein stellvertretender polnischer Außenminister.
An der großen internationalen Konferenz in Athen werden polnische, italienische, griechische und serbische Juristen teilnehmen, kündigte Arkadiusz Mularczyk am Dienstag in einem Interview mit dem öffentlich-rechtlichen Polnischen Rundfunk an. Ihm zufolge erschienen in ausländischen Medien, darunter in Deutschland und den Vereinigten Staaten, „eine große Anzahl von Artikeln" über die Kriegsreparationen für Polen.
„Wir waren sehr pro-aktiv und haben eine diplomatische und informative Kampagne durchgeführt, die für Deutschland sehr unangenehm ist", sagte er. Diese Maßnahmen der Regierung in Warschau seien auch Teil „eines allgemeineren Kampfes um die Erinnerung an die Geschichte". Laut Mularczyk „hat Polen die Frage der Reparationen angesprochen, um von Deutschland eine Entschädigung für den Zweiten Weltkrieg zu erhalten, und gleichzeitig versucht, die Menschen im Ausland über die Folgen des Krieges aufzuklären und sie ihnen bewusst zu machen".
Griechenland ist berechtigt, von der deutschen Regierung 269,5 Mrd. Euro als Entschädigung für die während des Zweiten Weltkriegs erlittenen Verluste zu fordern. Dies geht aus einem Bericht der griechischen Gesetzgeber aus dem Jahr 2017 hervor, wie die polnische Presseagentur PAP berichtet.
Bereits im September letzten Jahres wurde ein Bericht vorgelegt, in dem die polnischen Verluste auf mehr als 1,3 Billionen Euro geschätzt wurden. Im Oktober hat Polen eine diplomatische Note an Deutschland gerichtet. Darin forderte Warschau die Aufnahme von Verhandlungen über Reparationen. Die Regierung in Berlin betrachte die Angelegenheit als abgeschlossen und nicht verhandelbar. Die Behörden in Warschau haben daraufhin angekündigt, weitere Maßnahmen zur Zahlung von Entschädigungen zu ergreifen.
IAR/ps