Nach Informationen des investigativen Portals The Bell bereitet sich Russland darauf vor, ausländische Unternehmen zu übernehmen, die bisher den russischen Markt nicht verlassen konnten. Nach Ansicht der Journalisten des Portals fehlen dem Kreml Geldmittel, daher versucht er auf diese Weise das Haushaltsdefizit auszugleichen. Die autoritäre Regierung hat auf Anweisung des Kremls den westlichen Unternehmen das Verlassen des russischen Marktes so weit wie möglich erschwert. Nach Erkenntnissen von The Bell und der Financial Times wird Russland de facto das Vermögen ausländischer Unternehmen verstaatlichen und deren Vermögenswerte russischen Unternehmen übertragen, von denen 20 Prozent auf der Moskauer Wertpapierbörse notiert sein müssen. Bisher zwang das Regime Unternehmen, die den russischen Markt verlassen wollten, ihre Vermögenswerte zum halben Preis zu verkaufen und eine Steuer in Höhe von 10 bis 15 Prozent des Wertes zu entrichten. Nach dem Beginn der russischen Invasion in der Ukraine haben Hunderte westlicher Unternehmen ihre Vertretungen, Geschäfte und Lagerhäuser geschlossen. Diejenigen, die dies nicht in den ersten Wochen der Aggression taten, könnten nun ihr gesamtes Vermögen verlieren, das sie auf russischem Territorium angesammelt haben.
IAR/adn