Deutsche Redaktion

„Kanzler Merz setzt mit Antrittsbesuch in Warschau wichtiges Signal“

07.05.2025 11:43
Der stellvertretende Vorsitzende des Ost-Ausschusses der Deutschen Wirtschaft, Philipp Haußmann, hat den Antrittsbesuch von Bundeskanzler Friedrich Merz in Warschau als klares Signal für eine Vertiefung der deutsch-polnischen Beziehungen gewertet. „Mit seinem Antrittsbesuch in Warschau unmittelbar nach seiner Wahl zum Bundeskanzler setzt Friedrich Merz ein ganz wichtiges Signal für engere Beziehungen zu Polen, erklärte Haußmann am Mittwoch.
Bundeskanzler Friedrich Merz
Bundeskanzler Friedrich MerzFoto: Markus Schreiber/Associated Press/East News

Merz zeige damit, dass es der neuen Bundesregierung ernst sei, die Beziehungen zu Polen „zu pflegen und auszubauen“. Polen sei für Deutschland ein zentraler Partner, wenn es um die Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit, die Erweiterung der EU und die Unterstützung der Ukraine gehe. „Das Weimarer Dreieck mit Polen und Frankreich muss zu einem Kraftzentrum der EU werden“, betonte Haußmann.

Mit seinen Besuchen in Warschau und Paris reise der Kanzler zu zwei der wichtigsten deutschen Handelspartner. Polen habe sich vor China zum viertgrößten Absatzmarkt Deutschlands entwickelt. „Das Land ist längst keine verlängerte Werkbank mehr, sondern ein wichtiger Innovationspartner, von dem wir in Deutschland vor allem in den Bereichen Digitalisierung und Wettbewerbsfähigkeit viel lernen können“, so Haußmann weiter.

Für deutsche Unternehmen biete Polen zudem große Chancen, etwa im Bereich der Energiewende. Haußmann sprach sich für eine stärkere wirtschaftliche Zusammenarbeit aus. „Die jährlichen deutsch-polnischen Regierungskonsultationen sollten durch Wirtschaftsgespräche begleitet und eine gemeinsame Agenda mit grenzüberschreitenden Leuchtturmprojekten erarbeitet werden“, sagte er. 

Zugleich warnte der Ost-Ausschuss-Vize vor neuen Hindernissen in den bilateralen Beziehungen. Differenzen, etwa über verstärkte deutsche Grenzkontrollen, müssten „zügig ausgeräumt“ werden. „Es dürfen keine neuen Hürden zwischen Polen und Deutschland aufgebaut werden. Europa braucht den deutsch-polnischen Motor mehr denn je. Nur so kommt Europa voran“, betonte Haußmann.


PAP/ost-ausschuss/jc

Stempin: Wahl von Merz zum Kanzler ist „Fortschritt für Polen“

07.05.2025 10:48
Die Wahl von CDU-Chef Friedrich Merz zum Bundeskanzler könnte nach Einschätzung des Politikwissenschaftlers Arkadiusz Stempin positive Auswirkungen auf die deutsch-polnischen Beziehungen haben. „Die Wahl von Merz bedeutet für Polen einen Fortschritt“, sagte der Historiker und Germanist der Presseagentur PAP. „Die Christdemokratie ist seit der Zeit von Helmut Kohl traditionell näher an Polen als die SPD.“

Innenminister: Besuch von Kanzler Merz zeigt hohen Stellenwert der deutsch-polnischen Beziehungen

07.05.2025 10:58
Der Besuch des neuen Bundeskanzlers Friedrich Merz in Warschau unmittelbar nach seinem Amtsantritt wird in Polen als wichtiges Signal für die künftigen bilateralen Beziehungen gewertet. „Der Besuch zeigt, welchen hohen Stellenwert deutsche Politiker den Beziehungen zu Polen beimessen“, sagte der polnische Innenminister, Tomasz Siemoniak, im Gespräch mit dem Polnischen Rundfunk.